Vor einer einschlägigen Flagge posiert Patrick Herkommer mit Maurice Korndörfer, einem Bindeglied der Allgäuer Neonaziszene zum internationalen militanten Hammerskin-Netzwerk.

Die Kandidat*innen der AfD im Allgäu zur Landtags- und Bezirkstagswahl 2023

Mit Patrick Herkommer stellt die AfD in Kaufbeuren einen Landtagskandidaten mit Neonazi-Verbindung zur Landtagswahl auf. Auch die restlichen Stimmkreise im Allgäu schicken einschlägiges Personal ins Rennen. Das sind die Kandidat*innen.

Kaufbeuren

Patrick Herkommer: AfD-Landtagskandidat mit Neonazi-Verbindung

Die AfD hat Patrick Herkommer als Direktkandidat im Stimmkreis Kaufbeuren für die Landtagswahl 2023 nominiert. Der 31-jährige Familienvater aus Dirlewang betonte laut einer Pressemitteilung in seiner Bewerbung, sich für die »traditionellen Familien« einsetzen zu wollen. Als Schichtarbeiter wolle er für »die arbeitende Bevölkerung seine Stimme erheben, die von den Auswirkungen einer leistungsfeindlichen Politik betroffen ist«. Das berichtet die Augsburger Allgemeine Zeitung.

Worüber die Zeitung nicht berichtet, sind Herkommers Verbindungen in Neonazikreise, über die Allgäu rechtsaußen bereits im November 2021 berichtete, nachdem Herkommer als Schatzmeister der Jungen Alternative Schwaben gewählt wurde. Nach unseren Recherchen bewegte sich Herkommer bereits im Umfeld der Neonazi-Skinheadkameradschaft Voice of Anger. Auch etwa mit Maurice Korndörfer, einem Bindeglied der Allgäuer Neonaziszene zum internationalen militanten Hammerskin-Netzwerk, ist Herkommer bestens bekannt. Auf Anfrage wollte er sich damals nicht äußern. Der JA-Bezirksvorsitzende Franz Schmid, der nun für die AfD in Neu-Ulm antritt (siehe unten) erklärte: »Der Grundstein für die Jugendarbeit in Schwaben wurde durch die heutige Wahl gelegt.«

Herkommers gesamter linker Arm ist nach dem Vorbild des Neonazi-Anführers Hando aus dem Spielfilm Romper Stomper tätowiert, der im Film mit einer Bande gewalttätiger Skinheads Überfälle auf vietnamesische Einwanderer durchführt. Im Juli 2021 fungierte der junge Mann als Teil einer Gruppe junger Männer in einheitlicher Oberbekleidung als Ordner einer AfD-Veranstaltung mit Björn Höcke in Memmingen. Vor Beginn der Veranstaltung mit Höcke schrubbten die Ordner in der Ulmer Straße Kreidesprüche wie »Nazis raus« von der Straße, die Unbekannte dort zuvor angebracht hatten. Auch ein Aktivist der JA-nahen Identitären Bewegung fiel bereits im Zusammenhang mit Voice of Anger auf.

Mehr zu diesem Thema:  Junge Alternative Schwaben wählt Schatzmeister aus Neonazi-Kreisen

Genovefa Kühn will für die AfD in den Bezirkstag

Als Kandidatin für den Bezirkstag wählte die Versammlung nach Informationen der Augsburger Allgemeinen einstimmig Genovefa Kühn aus Memmingen. Die Alphornbläserin und pensionierte Lehrerin ist für die AfD seit 2020 im Memminger Stadtrat und Schatzmeisterin im Kreisverband. Im Bezirkstag wolle sie ihre Berufserfahrung in der hauswirtschaftlichen Ausbildung einbringen und soziale Belange im Blick haben, so die Lokalzeitung.

Marktoberdorf

Für den Stimmkreis Marktoberdorf ist Wolfgang Dröse Direktkandidat der AfD zur Landtagswahl 2023. Bei der Nominierungsversammlung in Neugablonz stimmten die Mitglieder für den Buchloer. Als Kandidat für den Bezirkstag in Schwaben wurde der Füssener Wladimir Salewski gewählt. Das berichtet die Allgäuer Zeitung Kaufbeuren vom 21. Februar 2023.

Wolfgang Dröse soll für die AfD Marktoberdorf in den Landtag

Wolfgang Dröse ist 34 Jahre alt, Referent im Landtag und sitzt seit der Kommunalwahl 2020 als einziger AfDler im Stadtrat Buchloe. Er wolle sich im Landtag »für die Stärkung des Gesundheitswesens einsetzen«, erklärte Dröse laut Allgäuer Zeitung seine Ziele. Für die dort beschäftigten fordert er Entlastung, blinkt aber auch in Richtung Querdenken; der Staat müsse für einen »Impfzwang um Entschuldigung bitten«. Natürlich geht es auch bei ihm um die Kernthemen der AfD. Er wolle sich laut Zeitung dafür einsetzen, »dass ausreisepflichtige Ausländer konsequent rückgeführt werden.« Damit ist auch er ganz auf Linie des jetzigen Landtagsabgeordenten und schwäbischen AfD-Spitzenkandidaten Christoph Maier, der sich selbst als »Remigrationspolitischer Sprecher« seiner Fraktion bezeichnet.

AfD-Kreisrat Wladimir Salewski will in den Bezirkstag

Bislang sitzt der 56-jährige selbstständige Unternehmer im KfZ-Bereich, Wladimir Salewski, nur der AfD-Fraktion in Kreistag Ostallgäu vor. Nun will er für die Rechtsaußenpartei auch in den Bezirkstag einziehen. Gegenüber der Allgäuer Zeitung behauptet Salewski, er wolle »den Menschen helfen, die unverschuldet durch Krankheit oder eine Behinderung in eine Notlage geraten sind.« Nebulös äußerte er sich zur Jugendarbeit. Dort »gilt: Die Kinder sind unsere Zukunft«, so Salewski. Auch die Bildung und die Unterstützung für Vereine seien ihm wichtig.

Kempten/Oberallgäu

Peter Felser und weitere Spitzenleute der hiesigen AfD versuchen mit einem Infostand, das Querdenken-Spektrum für sich zu begeistern.
Peter Felser und weitere Spitzenleute der hiesigen AfD versuchen mit einem Infostand, das Querdenken-Spektrum für sich zu begeistern.

Als die AfD Kempten/Oberallgäu in Durach ihren Kandidaten für den Stimmkreis 709 nominierte, machte der 27-jährige Andreas Mayer aus Bad Grönenbach das Rennen zum Direktkandidaten für die diesjährige Landtagswahl. Der 65-jährige Versicherungsmakler Walter Freudling kandidiert für den Bezirkstag. Beide Kandidaten wollen sich gegen den Ausbau von Windrädern im Oberallgäu einsetzen.

AfD-Landtagskandidat Andreas Mayer für Abschiebung in Krisengebiete und rassistische Sprache

Andreas Mayer, Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik, arbeitet laut Mitteilung aktuell als wissenschaftlicher Referent im Europa-Parlament. Er wolle sich demnach für einen freiheitlichen Rechtsstaat und die Freiheit der Bürger engagieren. Inhaltliche Schwerpunkte sehe er in der Finanz-, Wirtschafts- und Energiepolitik. Wichtige Themen seien für ihn daneben auch Meinungsfreiheit, freie Medien und die Abschaffung des Rundfunkbeitrages. Damit sagt er zwar inhaltlich nichts, signalisiert aber in Richtung extremer Rechter und Querdenken-Milieu.

Tatsächlich finden sich auf seinem Facebook-Profil die entsprechenden Inhalte. Dort lässt sich etwa entnehmen, was Mayer mit Meinungsfreiheit meint. Die sieht er bedroht, wenn öffentlich-rechtliche Sendeanstalten sich entscheiden, auf rassistische Sprache zu verzichten. Daher möchte er dem vermeintlich »linksgrünen Staatsfunk« die Finanzierung durch die GEZ entziehen. Er fordert die »sofortige Abschiebung« von Geflüchteten, die straffällig werden – ausdrücklich auch in Kriegs- und Krisengebiete. Gegen Klima-Aktivist*innen hetzt er als »kriminelle Klima-Teorroristen«. Auch das Verbot für Verbrennermotoren in der EU sei ein »Attentat auf unsere Freiheit«. Seine AfD dagegen »kämpft bedingungslos für das Auto und die Freiheit«. Statt dem Bau von Windräder setzt Andreas Mayer auf den Ausstieg aus dem Atomausstieg.

Bezirkstagskandidat Walter Freudling geht in Sachen Geflüchteten »das Messer im Sack auf«

So berichtet die AfD auf Facebook über einen Vortrag von Wilhelm Fachenauer und Walter Freudling zum Asylbewerberleistungsgesetz. Tatsächlich spielte die AfD bei der Wahlkampfveranstaltung soziale Misstände gegen Geflüchtete aus und bediente sich ich beim Sozialpopulismus des völkischen Flügels der AfD.
So berichtet die AfD auf Facebook über einen Vortrag von Wilhelm Fachenauer und Walter Freudling zum Asylbewerberleistungsgesetz. Tatsächlich spielte die AfD bei der Wahlkampfveranstaltung soziale Misstände gegen Geflüchtete aus und bediente sich ich beim Sozialpopulismus des völkischen Flügels der AfD.

Bezirkstagskandidat Freudling ist seit 2020 AfD-Stadtrat in Kempten. Schon 2018 heizte Freudling auf einer Veranstaltung der AfD zur Landtagswahl die Stimmung im Publikum gegen Geflüchtete auf. »Und da geht mir auch das Messer im Sack auf, wenn unsereins muss schaffa und dua, damit er zu was kommt und deana werd’s nag’stellt«, sagte Freudling damals etwa.

Mehr zu diesem Thema:  AfD-Landtagskandidat Vachenauer punktet mit sozialer Demagogie

Westallgäu

Uwe Schweizer: Politik für »Einheimische«

Uwe Schweizer geht im Westallgäu für die AfD ins Rennen um die Sitze im Landtag. Mit großer Mehrheit wurde der Rettenberger, der bei der Kommunalwahl 2020 als Oberallgäuer Landratskandidat antrat, bei der Wahlversammlung in Oberstaufen nominiert. Für den Bezirkstag kandidiert Rainer Rothfuß aus Lindau. Das berichtet die Allgäuer Zeitung.

»Wenn die gewählten Vertreter unser Land an die Wand fahren, muss man die Ärmel hochkrempeln und etwas tun«, sagte Schweizer laut Zeitung in seiner Ansprache. Auch er sieht seine Schwerpunkte unter anderem in Sachen Asylpolitik. Ansonsten geht es ihm um die »einheimische Bevölkerung«, die – und nur die – »sich das Eigenheim wieder leisten können« müsse, so der Immobilienmakler, der die Grunderwerbsstäuer in Bayern gesenkt sehen möchte. Schwerpunkte wolle der Vater von vier erwachsenen Kindern – im Falle eines Einzugs in den Landtag – in den Bereichen Wohnen, Asylpolitik und Landwirtschaft setzen.

Rainer Rothfuß: »Volkskultur« statt Landestheater

Rainer Rothfuß diskutiert während eines Infostandes zum Europawahlkampf der AfD am 27. April 2019 in Lindenberg mit Gegendemonstranten.
Rainer Rothfuß diskutiert während eines Infostandes zum Europawahlkampf der AfD am 27. April 2019 in Lindenberg mit Gegendemonstranten.

Rainer Rothfuß, der nun wohl doch noch als Nachrücker für eine verstorbene Abgeordnete in den Bundestag einziehen darf, wolle in den Bezirkstag, weil die Arbeit auf der »dritten kommunalen Ebene« sich gut mit jener im Lindauer Stadtrat und Kreistag ergänze. Zudem sei es wichtig für die Partei, auch im Bezirkstag mitzureden, der über ein Budget von 920 Millionen Euro verfüge. Rothfuß sprach sich dafür aus, die Umstellung der Fahrzeugflotte des Bezirks auf Elektroautos zu verhindern, weil diese »weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll« sei. Außerdem kritisierte Rothfuß die Programmgestaltung des Landestheater Schwaben und wolle stattdessen eine »Volkskultur« fördern.

Zuvor griff die AfD das Landestheater Schwaben als »staatlich finanzierter und institutionalisierter Linksextremismus« an und forderte den Rücktritt der Intendantin. Zugleich versuchte die Rechtsaußenpartei über den Kreistag politisch Einfluss auf die Programmgestaltung der Landesbühne zu nehmen und diffamierte Schwabens engagierte Zivilgesellschaft.

Mehr zu diesem Thema:  AfD greift Landestheater an

Auf der Versammlung stimmten laut Allgäuer Zeitung sowohl die Mitglieder des Kreisverbands Westallgäu-Lindau als auch Oberallgäu-Kempten ab. »Wir waren getrennt, jetzt sind wir im Wahlkreis wieder vereint«, sagte demnach der Westallgäuer Kreisvorsitzende Manfred Netz. In den Bundestagswahlkampf starteten die Kreisverbände 2021 mit einer chatoischen Spaltung des einstigen gemeinsamen Kreisverbands. Angesichts des anstehenden Wahlkampfes für den Landtag will man nun offenbar wieder Einigkeit demonstrieren.

Memmingen

Christoph Maier will weiter im Landtag hetzen

Auch der AfD-Landtagsabgeordnete und Flügel-Anhänger Christoph Maier sprach bei der Kundgebung. Er selbst bezeichnet sich zynisch als »Remigrationspolitischer Sprecher« seine Fraktion.
Auch der AfD-Landtagsabgeordnete und Flügel-Anhänger Christoph Maier sprach bei einer »Nein zum Heim«-Kundgebung in Waal, auf der auch ein Hitlergruß gezeigt wurde.. Er selbst bezeichnet sich zynisch als »Remigrationspolitischer Sprecher« seine Fraktion.

Natürlich will Christoph Maier weiter für die AfD im Landtag bleiben und tritt im Stimmkreis 712 Memmingen erneut an. Die schwäbische Liste der AfD führt Maier an. In Legau wählten in die Mitglieder zum Direktkandidaten. Der 38-jährige Rechtsanwalt teilte mit, die Interessen des eigenen Landes in den Mittelpunkt seiner Politik setzen zu wollen und versprach, er wolle sich »für eine vernünftige Politik einzusetzen, zu der er vor allem eine Wende in der Energie- und Zuwanderungspolitik zählt«.

Was das für ihn bedeutet, lässt sich bereits an zahlreichen Anfragen, Redebeiträgen und anderen Ausfälligkeiten des AfD-Rechtsaußen im Landtag ablesen. So bezeichnet er sich selbst zynisch als »Remigrationspolitischer Sprecher« seiner Fraktion und gibt sich auch sonst durchaus rassistisch. Gegen eine vermeintliche Verschwörung zum Austausch des »deutschen Volkes« fordert er Waffengewalt, huldigt »gefallener Kameraden« der Wehrmacht und stört Holocaust-Gedenken.

Mehr zu diesem Thema:  So schamlos hetzt Christoph Maier im Landtag

Wolfgang Reitinger verbreitete rassistische Verschwörungsideologien

Auch Bezirksrat Wolfgang Reitinger will sein Amt in der Kommunalpolitik behalten und kandidiert wieder für den Bezirkstag. Der pensionierte Lehrer aus Legau behauptet, sich weiterhin für Menschen mit Behinderung engagieren zu wollen. Kompass seines Handelns seien traditionelle Werte. Der Präsident des Bezirkstags warf Wolfgang Reitinger dagegen in einer Rede vor, »unter dem Deckmantel der Christlichkeit« soziale Leistungen, Unterstützung für Behinderte und kulturelle Förderung in Frage zu stellen.

Reitinger ist Funktionär der Christen in der AfD (ChrAfD) im Süden, die sich um eine »Islamisierung« sorgen. Die Organisation präge unter Anderem »unser Bekenntnis zur traditionellen Familie, unsere Ablehnung der Ehe für Alle, unsere Haltung gegen Frühsexualisierung und gegen die Gender-Ideologie«. Zu diesen Themen hielt Reitinger im Mai einen Vortrag beim AfD-Kreisverband Oberallgäu. Die Presse erhielt allerdings keinen Zutritt.

Ohne das Kernthema der AfD kommt auch der ehemalige Lehrer nicht aus: »Immer wieder spricht Reitinger von Vergewaltigungen durch Flüchtlinge«, berichtet die Augsburger Allgemeine von einem Vortrag des AfD-Politikers in Kammlach. Belastbare Zahlen bleibe Reitinger schuldig, beziehe sich zum Beleg anderer Vorwürfe auf den islamfeindlichen Verschwörungsautor Udo Ulfkotte und sprach von einer angeblichen »Umvolkung«.

Reitinger wurde nach einem Bericht der Augsburger Allgemeinen zugleich zum Nachfolger von Christoph Maier als Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Unterallgäu/Memmingen gewählt. Maier gab den Vorsitz nach sechs Jahren an Reitinger ab, nachdem Maier im Juni zum Bezirksvorsitzenden der schwäbischen AfD wählen lies.

Mehr zu diesem Thema:  »Unter dem Deckmantel der Christlichkeit«

Günzburg: Gerd Mannes

Für die AfD in Günzburg stellt sich Gerd Mannes zur Wahl. In Waldstetten hatten sich nach einem Bericht der Augsburger Allgemeinen am 15. Januar um die 40 Mitglieder, Förderer und Sympathisanten in einem Gasthaus getroffen. 27 davon sollen gewählt haben dürfen, 26 Stimmberechtigte votierten für den Landtagsabgeordneten Mannes, einer war dagegen. Der AfD seien nach eigenen Angaben im Landkreis Günzburg 120 Personen als Mitglieder angeschlossen. Zwischen 20 und 30 befänden sich noch in einem Prüfverfahren, ehe sie die Mitgliedschaft erhielten.

Neu-Ulm

Identitären-Freund Franz Schmid will abschieben und »sauberes russisches Gas«

Nach der Lesung posieren unter anderem der Landtagsabgeordnete Christoph Maier, JA-Kader Franz Schmid und Autor Volker Zierke auf Facebook. (Screenshot Facebook)
Nach einer Lesung posieren unter anderem der Landtagsabgeordnete Christoph Maier, JA-Kader Franz Schmid und Autor Volker Zierke auf Facebook. (Screenshot Facebook)

Im Stimmkreis 713 Neu-Ulm tritt Franz Schmid zur Landtagswahl an. Einstimmig hatten ihn die Mitglieder des Kreisverbandes, dessen Vorsitzender er ist, zum Direktkandidaten für die kommende Landtagswahl gekürt. Das berichtet die Augsburger Allgemeine. Der 22 Jahre alte gelernte Kinderpfleger aus Babenhausen im Unterallgäu ist auch Schatzmeister der Jungen Alternative (JA).

In einer Pressemitteilung erklärte er, sich für eine vernünftige Politik einsetzen zu wollen. Auch in seinem Fall heißt das zu allererst: Abschiebungen. Außerdem gehe es um eine Entlastung hart arbeitender Bürger*innen. Auch Schmid setzt auf Kernkraft und »sauberes russisches Gas«.

Zuletzt sprang Schmid der Identitären Bewegung (IB) bei, als einem ihrer Tarnvereine Räumlichkeiten in Ulm gekündigt wurden und sprach von einer angeblichen »Hetzjagd« gegen die rechtsradikale Gruppe. Formal gilt ein Unvereinbarkeitsbeschluss, der die Zusammenarbeit der AfD mit der IB verbietet. Tatsächlich ist Schmid’s AfD-Jugendverband Junge Alternative aber [mitunter schwer von der hiesigen Identitären Bewegung zu unterscheiden.

Mehr zu diesem Thema:  Schwaben in Landesvorstand der Jungen Alternative gewählt

Marcel Patzke für »deutsche Familien«

Als Kandidaten zur Bezirkstagswahl stellt die AfD in Neu-Ulm ihren Schrifführer Marcel Patzke, der als Werkstoffprüfer arbeiten soll. Der 33-Jährige beklagt eine »Verschwendung des Steuergeldes der arbeitenden Bevölkerung.« Angeblich würden »linke Nischenprojekte« mit Unsummen gefördert, während Familien nicht wüssten, wie sie Strom und Gas bezahlen müssen – gemeint sind natürlich auch hier wieder nur »deutsche Familien«, wie Patzke klarstellt.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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