Buchloe, 20. September 2022. Zwei Unbekannte Jugendliche reißen eine Regenbogenfahne in der Münchener Straße ab. Immer wieder zeigt sich im Allgäu Queer- und Transfeindlichkeit.
Dienstagmittag rissen zwei unbekannte Jugendliche eine in der Münchener Straße in Buchloe angebrachte Regenbogenfahne weg. Das berichtet die Polizei in einer Mitteilung an die Presse. Der Eigentümer konnte demnach die beiden Täter beobachten und bis zum Buchloer Bahnhof verfolgen. Dort seien sie in einen Zug eingestiegen.
Der Geschädigte erstattete bei der Buchloer Polizei Strafanzeige. Einer der Täter trug laut Polizei eine Basecap, eine hellblaue Jacke und einen blauen Rucksack, der zweite Flüchtige ein Kapuzenshirt, einen schwarzen Rucksack mit weißen Streifen sowie weiße Schuhe.
Queer- und Transfeindlichkeit im Allgäu
Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu derartigen Vorfällen:
- Kempten, 12. Juni 2022. Unbekannte zünden eine an einem Holzhaus in der Weiherstraße angebrachte Regenbogenfahne an.
- Buchloe, 31. Mai 2022. Eine 64-Jährige reißt ein in der Bahnhofstraße angebrachtes Plakat in Regenbogenfarben ab.
- Buchloe, 18. Mai 2022. Am Mittwoch zerreissen Unbekannte eine Pride-Flagge beim Freibad in der Münchener Straße.
- Kempten, 25. Januar 2022. Aus einer Botschaft, die Solidarität mit trans Personen ausdrücken soll, machen Unbekannte einen transfeindlichen Spruch.
- Bad Waldsee, 10. Oktober 2021. Mit einem Brecheisen sollen Unbekannte eine Bank zerstört haben, die für sexuelle Vielfalt steht. Ein anderes Modell wurde zuvor gestohlen.
- Buchloe, 2. September 2021. Unbekannte entfernen und zerstören öffentlich angebrachte Regenbogenflaggen, die für die Vielfalt von Lebens- und Liebesweisen stehen. Eine davon wird in die Gemnach geworfen, die andere zerrissen.
- Weingarten, 20. Juni 2021. Unbekannte stehlen ein LGBT-Banner, das in etwa vier Metern Höhe über den Eingängen einer Kirche angebracht war.
- Weingarten, Mai 2021. Nur wenige Stunden nach dessen Installation zerstören Jugendliche einen Regenbogen, der LSBTTIQ sichtbar machen soll.
- Kempten, 16. September 2020. Auf einer Bank am Nordostufer des Stadtweihers werden LGBTIQNA+-feindliche Sprüche hinterlassen.
Den jüngsten Fall aus Buchloe wertet die Polizei als politisch motivierte Kriminalität, deren Ausrichtung allerdings als »nicht zuzuordnen«. Weiter erläutert ein Polizeisprecher auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen: »Ja, es gibt einen Zusammenhang mit vorhergehenden Taten. Dieses Jahr zählt die Polizei sechs Sachbeschädigungen oder Diebstähle, von denen fünf zur PMK gemeldet wurden. In einem Fall eines Diebstahls einer Regenbogenfahne scheidet eine politische Motivation aus, da nach Angaben der Tatverdächtigen die reine Zueignungsabsicht eine Rolle spielte.«
Update: Den jüngsten Fall aus Buchloe wertet die Polizei als politisch motivierte Kriminalität, deren Ausrichtung allerdings als »nicht zuzuordnen«. Weiter erläutert ein Polizeisprecher auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen: »Ja, es gibt einen Zusammenhang mit vorhergehenden Taten. Dieses Jahr zählt die Polizei sechs Sachbeschädigungen oder Diebstähle, von denen fünf zur PMK gemeldet wurden. In einem Fall eines Diebstahls einer Regenbogenfahne scheidet eine politische Motivation aus, da nach Angaben der Tatverdächtigen die reine Zueignungsabsicht eine Rolle spielte.«