Das schreiben die Anderen im April 2020

Auch andere Medien berichten – wenn auch meist nicht so konsequent und fundiert wie Allgäu ⇏ rechtsaußen – über extrem rechte Aktivitäten im Allgäu. Das schreiben die Anderen im April 2020.

Memminger Zeitung: „Sei still, sonst kommen wir alle nach Dachau“

4. April 2020. Neue Serie. Zeitzeugen berichten über ihre Kindheit im Krieg. Fliegeralarme und Entbehrungen gehörten kurz vor Kriegsende zum Alltag dazu. Die Lebensfreude ließen sich die Jüngsten trotzdem nicht nehmen.

Memminger Zeitung: Kriegsende: Digitale Aktion des Stadtarchivs

4. April 2020. Mit der Einnahme der Stadt Memmingen durch US-amerikanische Truppen am 26. April 1945 und dem allgemeinen Waffenstillstand am 8. Mai 1945 gingen nicht nur sechs Jahre Krieg zu Ende, sondern auch zwölf Jahre NS-Diktatur. Zwölf Jahre, in denen demokratische Parteien verboten, eine freie Presse ausgeschaltet und Menschen ausgegrenzt, versklavt und ermordet wurden. Im Gedenken an „75 Jahre Kriegsende“ dokumentiert das Stadtarchiv Memmingen vom 5. April bis 8. Mai auf seinen Webseiten die letzten Tage von Krieg und Diktatur in Memmingen. […]

BR24: Wenn Polizei und Justiz es Rechtsextremisten leicht machen

6. April 2020. Deutschland wird zunehmend von Rechtsextremisten terrorisiert. Die Bundesregierung hat dem Hass der Neonazis zwar den Kampf angesagt – aber auf der Arbeitsebene spielen Polizisten, Staatsanwälte und Richter rechte Tatmotive herunter. […]

Der Journalist und Fotograf Sebastian Lipp kennt die Allgäuer Neonazi-Szene aus jahrelangen Recherchen, er hat den gesamten Prozess gegen Einsiedler verfolgt: »Man kann ohne weiteres zumindest hier im Allgäu eine Nazi-Propaganda-Schmiede aufbauen, die ohne Ende rechtsradikales Zeug unter die Leute bringt und damit ordentlich Geld macht. Ohne, dass einem wirklich etwas passiert. Selbst wenn am Ende eine Verurteilung steht für die an den Händen zwei abzählbaren Taten. Dann ist das eine Geldstrafe, der ohne weiteres aus der Portokasse bezahlen kann.« […]

swr.online: Der schwache Staat

6. April 2020. Die Dokumentation „Der schwache Staat“ wirft ein Schlaglicht auf den ganz alltäglichen Umgang mit rechtsextremen Straftaten in einem hochnervösen Deutschland.

Mehr zu diesem Thema:  Der schwache Staat im Allgäu

Der Westallgäuer: Rechte Schmiererei in Weiler entdeckt

6. April 2020. Ein unbekannter Täter hat in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Scheibener Straße in Weiler ein Gartentor und einen Wertstoffcontainer mit rechtsradikalen Symbolen beschmiert.

Buchloer Zeitung: Hakenkreuz aus Leitpfosten geformt

7. April 2020. Ein Hakenkreuz aus Straßenleitpfosten legten bislang Unbekannte in der Nacht auf Sonntag in Asch aus. Auf der Verkehrsinsel an der Freybergstraße formten sie das Gebilde aus acht Pfosten.

Buchloer Zeitung: Eine virtuelle Reise in die NS-Zeit

Die Schau „2020 – 1945“ gibt es wegen der Corona-Krise in einem anderen Format.

Allgäuer Anzeigeblatt:  Unterführung mit Graffiti beschmiert: Täter gesucht

An einer Unterführung am Kleinen Alpsee bei Immenstadt schmierten Unbekannte eine aggressiv-antisemitische Parole. Nun wurde sie entfernt. (Montage: RIAS Bayern)
An einer Unterführung am Kleinen Alpsee bei Immenstadt schmierten Unbekannte eine aggressiv-antisemitische Parole. Nun wurde sie entfernt. (Montage: RIAS Bayern)

8. April 2020. Die Polizei ist auf der Suche nach einem Unbekannten, der in der Unterführung zwischen Parkplatz „Kleiner Alpsee“ und Freibad in Immenstadt den Schriftzug „Fuck Yahudis“ aufgesprüht hat. Eine Zeugin bemerkte das Graffiti am Freitag. Wann der Täter zugange war, ist ungeklärt. Die Polizei bittet um sachdienliche Hinweise.

Mehr zu diesem Thema:  Betriebshof übermalt antisemitische Schmiererei

Allgäuer Zeitung: Stadtrat Kaufbeuren: Resolution zum 8.5. Tag der Befreiung

15. April 2020. In der letzten Sitzung dieser Wahlperiode verabschiedete der Stadtrat eine Resolution zum 75. Jahrestag der Befreiung von Nationalsozialismus und Krieg am Freitag, 8. Mai.

Der Westallgäuer: Staatsschutz kennt die Verfasser

18. April 2020. Welche Gruppierung hinter den jüngsten Flyer-Verteilaktionen im Westallgäu steckt und wo sie zuletzt aktiv war. […]

Mehr zu diesem Thema:  Reichsbürgertypisches Flugblatt beschäftigt Polizei

Der Westallgäuer: AfD will Ortsverband im Westallgäu gründen

20. April 2020. Den Vorsitz übernimmt Matthias Roder aus Wohmbrechts. Er ist neu in der Politik. Was zuerst bei „Allgäu-Rechtsaußen“, verlautbart worden war, hat jetzt die AfD (Alternative für Deutschland) offiziell bestätigt: Nach dem vor einem Jahr gegründeten Ortsverband Lindau will die Partei schon bald auch im oberen Landkreis einen eigenen Ortsverband etablieren. Die Gruppe wird sich voraussichtlich Ortsverband Lindenberg-Westallgäu nennen. Vorsitzender soll Matthias Roder aus Hergatz werden.

Allgäuer Zeitung: Hinrichtungen am Fleischerhaken

24. April 2020. Einige Allgäuer bezahlten Einsatz gegen das NS-System mit dem Leben. Das Schicksal von Alfred Kranzfelder und Franz Sperr.

Allgäuer Zeitung: Von Denunzianten angeschwärzt

24. April 2020. Der Nesselwanger Hermann Wegscheider nahm kein Blatt vor den Mund. Das brachte ihm den Tod im Konzentrationslager.

Allgäuer Zeitung: Treffen zum Schutz der Grundrechte

24. April 2020. Der Schutz der Grundrechte ist ein Anliegen von einer Gruppe „überzeugter Demokraten“ um die Kemptenerin Barbara Jahn. Die Gruppe ruft interessierte Bürger zu einem Treffen am Samstag, 25. April, um 11 Uhr vor dem Haupteingang der Residenz auf.

Mehr zu diesem Thema:  Aluhüte gegen Impfzwang und »Corona-Lüge«

Allgäuer Zeitung: Von der NS-Kaderschmiede zum Mahnmal

25. April 2020. Die markante Kaserne in Sonthofen diente als Unterkunft der Adolf-Hitler-Schulen. Die Gigantomanie der Nazis hatte noch größere Pläne. Heute trägt die Anlage den Namen des Widerstandskämpfers Generaloberst Ludwig Beck.

Memminger Zeitung: „Vorne war der Amerikaner, hinten die SS“

25. April 2020. Für Memmingen war der Krieg am 26. April mit dem Einmarsch der US-Truppen beendet. Der kampflosen Übergabe der Stadt gingen jedoch Tage der Ungewissheit voraus.

all-in.de: Demo gegen Corona-Einschränkungen in Kempten: Rund 300 Schaulustige

Auf Alu-Hüten prangte in Kempten die Behauptung einer »Corona-Lüge«, bei der es »nur um Angst und Zwangsimpfung« gehe.
Auf Alu-Hüten prangte in Kempten die Behauptung einer »Corona-Lüge«, bei der es »nur um Angst und Zwangsimpfung« gehe.

25. April 2020. Die Demo für Grundrechte und gegen die Corona-Einschränkungen hat am Samstagmittag vor der Residenz in Kempten stattgefunden. Neben den 20 angemeldeten Demonstranten, die mit Sicherheitsabstand in einer Absperrung standen, waren laut Polizei rund 300 Schaulustige vor Ort. Das geht aus einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) hervor.

Allgäuer Zeitung: Demo gegen Corona-Regeln ufert aus

27. April 2020. Neben Versammlungsgelände in Kempten versammeln sich etwa 300 Menschen, ohne Abstände einzuhalten. Polizei schreitet nicht ein: Geschehen rechtfertige keinen massiven Einsatz

Allgäuer Zeitung: Mehrere hundert Menschen bei Demo gegen Corona-Einschränkungen in Kempten

27. April 2020. Es sollten 20 Teilnehmer werden, letztlich waren rund 300 vor Ort: Eine Demo gegen die Corona-Einschränkungen am Samstagmittag in Kempten wurde deutlich größer als geplant.

Allgäuer Zeitung: Nach der Demo geht die Debatte weiter

28. April 2020. Hätte die aus dem Ruder gelaufene Versammlung in Kempten von der Polizei aufgelöst werden müssen, weil die Zuschauer dicht an dicht standen? Organisatoren äußern sich nicht zu möglichen weiteren Kundgebungen

Schwäbische Zeitung: Friedlicher Protest in Ravensburg mit Zollstock und Grundgesetz

28. April 2020. Dutzende von Teilnehmern sind am Samstagnachmittag auf dem Ravensburger Marienplatz zusammengekommen. Das sind ihre Sorgen und Forderungen.

Allgäuer Zeitung: Hielt sich Veranstalter an Auflagen? Demo in Kempten: Weitere Unklarheiten

29. April 2020. Die aufgrund der Corona-Krise zur Zeit eingeschränkte Versammlungsfreiheit darf nicht deshalb weiter begrenzt werden, weil sich unbeteiligte Dritte als Zuschauer falsch verhalten. Mit dieser Feststellung reagierten das bayerische Innenministerium, die Polizei und die Stadt Kempten in einer Erklärung darauf, dass am vergangenen Samstag bei einer genehmigten Demonstration gegen die strikten Alltagseinschränkungen eine Menschenmenge mit etwa 300 Personen eng auf eng beisammen stand und nicht den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,5 Meter einhielt.

Allgäuer Zeitung: Menschenmenge bei Demos begrenzen

29. April 2020. Oberbürgermeister: Missachtung der Abstandsregeln bei öffentlichem Protest auf dem Hildegardplatz hat Konsequenzen. Polizei hat keine politischen Tendenzen bei Veranstaltung erkannt.

Kreisbote: Demonstration zum Schutz der Grundrechte in Ausnahmezeiten

28. April 2020. Es ist einer dieser wunderschönen Samstagvormittage in der Kemptener Innenstadt. Die Sonne scheint vom blauen Himmel, die Bäume tragen ihr wieder Blätterkleid, die Blumen blühen in den Beeten und die Besucher der Innenstadt möchten nach langer Abstinenz wieder auf ihren heißgeliebten Wochenmarkt. Doch 2020 ist alles anderes. Aufgrund der Coronakrise gelten Ausgangssperren, Kontaktverbote, Mindestabstände und ab dieser Woche eine Mundschutzpflicht. Kann man aufgrund dieser Maßnahmen von einer „Entmündigung“ der Bürger sprechen?

Schwäbische Zeitung: Lindauer demonstrieren gegen Faschismus

28. April 2020. Eine Kundgebung gegen Faschismus und Rassisimus anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung vom NS-Regime und dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 findet am Donnerstag, 30. April, um 17.30 Uhr auf dem Bismarckplatz beim Alten Rathaus statt. Dietmar Stoller (Pax Christi), Romy Bornscheuer (Europeans for Humanity), Lindaus Oberbürgermeister Gerhard Ecker und Uli Epple (amnesty international, Lindau) werden Grußworte an die Menschen richten. Hauptrednerin ist die Bundestagsabgeordnete Simone Barrientos (Die Linke).

Allgäuer Zeitung: Hassparolen auf Klebezetteln

30. April 2020. Amtsgericht Bewährungsstrafe von sechs Monaten für 63-jährigen Oberallgäuer, der rassistische Botschaften verbreitete. Die Handschrift brachte die Polizei auf seine Spur.

Allgäuer Zeitung: Als Jüdin verfolgt. Nachruf Zum Tod von Traudl Kuppe-Löw

30. April 2020. Sie wurde 98 Jahre alt, hat die Nazi-Zeit in Kempten erlebt und nach dem Krieg eine Ballettschule in Stuttgart gegründet: Jetzt ist Traudl Kuppe-Löw verstorben. Die Kemptenerin wurde als Jüdin verfolgt, gedemütigt und floh nach England. Nach dem Krieg kehrte sie mit ihren Eltern zurück und erlebte erneut Demütigungen. In Stuttgart gründete sie eine Ballettschule.

Allgäuer Zeitung: „Grausamkeit des Menschen kennt keine Grenzen“

30. April 2020. Vom Ende der Weimarer Republik über die Machtergreifung bis hin zum Kriegsende: Wie war die NS-Zeit im Allgäu? Ein Streifzug durch die Geschichte mit der Kaufbeurer Historikerin Corinna Malek.

Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert