Unbekannte stehlen Davidstern und Kreuz von KZ-Gedenkstätte bei Türkheim. Die Tat dürfte bereits Jahre zurückliegen, wie die Polizei erst jetzt mitteilt.
Bislang unbekannte Täter entwendeten an der KZ-Gedenkstätte bei Türkheim ein geschmiedetes Kreuz und einen geschmiedeten Davidstern. Das geht aus einer Pressemeldung der Polizei hervor. Demnach müssten die Täter mit einer Leiter auf das Dach des Vorbaus gestiegen sein. Die Höhe des materiellen Schadens sei noch nicht bekannt.
Die Tat selbst liegt indes weit zurück. Laut Polizei habe sie sich zwischen September 2014 und September 2017 ereignet. Das sei erst im Zuge einer Anzeigenaufnahme vom 12. April 2019 bezüglich einer eingeworfenen Scheibe bekannt geworden. Worum es bei dieser Tat genau ging, teilte die Polizei nicht mit.
Erinnerungsort an KZ-Außenlager
Die Gedenkstätte mit dem jüdischen Friedhof nahe des Bahnhofs in Türkheim erinnert an das KZ-Außenlager Kaufering VI. Die Nazis errichteten es erst im Oktober 1944 als eines von über 100 Nebenlagern des KZ Dachau. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges diente es den Nationalsozialisten zur Rüstungsproduktion.
Das Konzentrationslager beherbergte während seines Bestehens mehrere Tausend vornehmlich jüdischer Häftlinge, die überwiegend aus dem Konzentrationslager Dachau sowie dessen Außenlagern nach Türkheim gebracht wurden. Eine größere Zahl ungarischer Juden wurde direkt aus Budapest nach Türkheim verbracht.
(Quelle: Pressemeldungen der Polizei vom 21. Mai 2019)
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