Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lama Nydahl

Islamfeindliche und die Shoa relativierende Äußerungen des Lama Ole Nydahl vor tausenden Anhängern in Immenstadt sorgten für Empörung bei Kommunalpolitikern und könnten strafrechtliche Konsequenzen für den geistigen Führer des Diamantweg-Buddhismus haben.  Das berichtete die Allgäuer Zeitung am Mittwoch.

Der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz (CSU) habe sich »entsetzt« gezeigt von dem Nydahl-Zitat »Andere hatten Hitler und Stalin, wir haben den Islam. Das ist alles dasselbe.« Er stufe diese Haltung als »rechtsradikal« ein, zitiert die Zeitung. Mehrere Politiker fordern eine Prüfung, ob die aktuell beim Sommerkurs in Immenstadt gefallenen Parolen noch als Meinungsfreiheit zu tolerieren oder als Volksverhetzung strafrechtlich zu verfolgen seien.

Jetzt doch ein Verfahren eingeleitet

In der Allgäuer Zeitung vom 3. August hieß es noch, rechtslastige Äußerungen Nydahls und sein Aufruf, schießen zu lernen, hätten laut einer Behördensprecherin zu Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Kempten geführt, Die überprüften Aussagen hätten allerdings »keine strafrechtliche Relevanz«, sondern fielen unter die Meinungsfreiheit. Nun heißt es, die Staatsanwaltschaft Kempten habe am Dienstag angekündigt, ein Verfahren einzuleiten.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

7 Gedanken zu „Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lama Nydahl“

  1. Was würde wohl der Sakyamuni Buddha zu den ganzen schweigenden ‚Buddhisten‘ sagen? Selbst Deutsche Buddhistische Union machte sich schwer, über die langjährigen und absolut nicht buddhistischen Äußerungen vom Herrn Ole Nydahl, Stellung zu beziehen, die nun z.G. doch klare Schritte macht. Es ist zu schämen, dass so viele sogenannte Buddhisten – die Anhänger von diesem Mann und die anderen – so lange verschwiegen haben. Nicht einmal muss man Buddhist sein, sich gegen diese ignoranten und macht- und hassgierigen Äußerungen seine Stimme zu erheben. Einfach Mensch sein!

  2. Das große Problem ist, dass nicht mehr unterschieden wird zwischen „rechts“ und „rechtsradikal“, zwischen „Islam“ und „islamradikal“ . Es ist der Radikalismus, der insbesondere in der buddhistischen Lehre als „nicht gut und nicht zielführend“ benannt wird. Es gibt abermillionen friedliche und liebende Muslime, die nichts anderes tun und wollen, als ihre Religion in Frieden leben. Und wenn man dieses Recht und diesen Wunsch auch „Nichtmuslimen“ einräumt, dann dürfte es keine großen Probleme untereinander geben. Man kann viele Dinge negativ auslegen. Wenn jemand nur sagt, Hitler, Stalin und Islam, alles dasselbe…“ ist das eine Sache. Aber wenn es in einem Kontext steht, in dem gesagt wurde, was mit „dasselbe“ speziell gemeint ist, muss man den Kontext zur Beurteilung mit hineinnehmen.

    Es gibt deutsche Journalisten, die die eigene deutsche Sprache nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen…

    ich habe so etwas schon in meinem eigenen Leben erfahren müssen… und das kann sehr viel Leid verursachen.

    Berufsschule und Berufschulunterricht… Ich bekam als junger Mann während meiner Ausbildung eine Abmahnung in meine Personalakte, weil ich dem Portier am Eingang auf seine Frage „wo ich herkomme…“ die Antwort gab “ Von der Berufschule“. Er sagte das könne gar nicht sein, weil die Berufsschule heute ausnahmsweise geschlossen sei und der Unterricht somit ausgefallen ist. Er drehte auf dem Absatz um und meldete das dem Personalchef. Danach wurde ich als Lügner demontiert. Ich war zu jung und zu überwältigt um mich angemessen zu wehren. der Hintergrund war folgender: Ich war krank und dieser Tag war mein erster Arbeitstag nach der Krankzeit und es war außerdem der Tag an dem normalerweise der Berufsschulunterricht stattfand. Mir wurde aber nicht mitgeteilt, dass an diesem Tag der Berufsschulunterricht ausfällt. Somit ging ich von Zuhause direkt zur Berufsschule. Stellte fest sie ist geschlossen und lief direkt in die Firma… und antwortete wahrheitsgemäß… Ich komme von der Berufsschule… ich sagte nicht ich komme vom Berufsschulunterricht. Aber Näheres wollte man von mir nicht mehr hören. Ein großer Unterschied, aber den hat keinen Interessiert… Ja, Sprache ist gefährlich. Der Kontext muss der Richter sein, niemals nur das Wort allein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert