Welche Gebiete waren 2017 am meisten von rechter Kriminalität belastet? So verteilen sich die 214 registrierten Straftaten aus dem Jahre 2017.
Das Polizeipräsidium in Kempten registrierte 2017 einen erneuten Höchststand rechter Kriminalität in der Region. Insgesamt erkannten die Ermittler bei 214 Straftaten eine rechte Tatmotivation – ein Anstieg von 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Wie in den Jahren zuvor registrierte die Polizei 2017 in den kreisfreien Städten Kempten, Memmingen und Kaufbeuren jeweils rund 20 Straftaten. In den umliegenden Landkreisen Oberallgäu, Unterallgäu und Ostallgäu ordneten Ermittler teilweise deutlich mehr als 30 Fälle dem sogenannten Phänomenbereich politisch motivierte Kriminalität – rechts zu.
Relative Häufigkeit rechter Straftaten im Allgäu
Setzt man die Zahlen in Relation zu den Einwohnerzahlen rückt das Unterallgäu vor das Oberallgäu. Während in Lindau mit zwölf Fällen am wenigsten Taten registriert wurden, rückt der Landkreis relativ betrachtet auf den vorletzen Platz vor den Kreis Neu-Ulm. Der Landkreis Günzburg bewegt sich mit 22 Fällen jeweils im Mittelfeld.
Auch im Jahr 2017 stellte die Mehrheit der 214 rechten Straftaten Propagandadelikte dar. So etwa das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder die Verbreitung ihrer Propagandamittel. Zudem waren Nazis, Rassisten und Reichsbürger für wenigstens 16 Gewaltdelikte und neun Sachbeschädigungen verantwortlich. Allgäu ⇏ rechtsaußen beschreibt einige der Taten exemplarisch.