Mit professioneller PR inszeniert sich der Mutterhof als Vorzeige-Ökoprojekt. Doch weil dahinter auch rassistische und antisemitische Ideen stecken, wenden sich manche ab – oder bleiben ihm gerade deshalb treu. Andere sind noch unentschlossen in ihrer Positionierung.
Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos: Sie alle siedeln sich bewusst in ländlichen Regionen an, um »nationale Graswurzelarbeit« zu betreiben. Auch das Allgäu bleibt von ihrer »völkischen Landnahme« nicht verschont.
Aus einem Allgäuer Dorf schmiedet ein Deutschrusse ein »slawisch-arisches« Bündnis gegen eine vermeintliche jüdische Weltverschwörung zur Vernichtung der »weißen Rasse«.
»Keine Gesinnung« wollen die Querdenker in Kempten haben. Doch am Samstag kritisiert Jochen Koller den Kapitalismus von rechts und wünscht unter Applaus einen radikalen Umsturz der bestehenden Ordnung binnen weniger Monate. Am Infostand liegen offen antisemitische Verschwörungsblätter.
In seiner professionellen PR kommt der Mutterhof in Unterthingau als modernes Pionierprojekt für eine ökologische und nachhaltige Zukunft daher. Doch wer genau hinsieht, stößt auf antisemitische Verschwörungsthesen und die Sehnsucht nach einer völkischen Revolution.
Die fehlende Abgrenzung der sogenannten Grundgesetzdemos zu Rechtsradikalen wurde immer wieder kritisiert. Nun übernehmen sie unter Jubel eine zentrale Forderung der Reichsbürgerbewegung.
Wie Neonazis den netten Bauern von nebenan mimen, Hof- und Siedlungsprojekte Stützpunkte völkischer Ideologie im Allgäu errichten und sich in der hiesigen Ökoszene ausbreiten, erklärt Allgäu rechtsaußen am Mittwochabend in einem Online-Vortrag.
Mitarbeiter des wk&f Filmverlag eint neben der Produktion medialer Propaganda ein Engagement für Erziehung im völkischen Sinne. Schon in den 90ern dienten die Geschäftsführer Peter Felser und Bernd Widmer als Kader in der bündisch-völkischen Erziehung. Heute sitzt Felser für die AfD im Bundestag.
Im Nachklang des Nachhaltigkeitssymposiums in Sulzbrunn debattiert die Allgäuer Ökoszene über den Ausschluss der radikalen Rechten. Das Treffen markiert möglicherweise einen längst überfälligen Paradigmenwechsel in der Szene. Ein Kommentar.
Bevorstehende Veranstaltungen mit Allgäu ⇏ rechtsaußen AfD kommunal: Ein neuralgischer Punkt für Partei und Gesellschaft Neonazis auf dem Lande: Braune Flecken in der Allgäuer Ökoszene Subcultural Records: Musik für unpolitische Nazis? Voice of Anger: Wie gefährlich ist der rechte Untergrund im Allgäu? Frei.Wild: Völkischer Nationalismus als hippe Popkultur? Anfrageformular Auf Grund der Corona-Pandemie mussten in den … Vortragsangebote weiterlesen →