Kempten, 22. Februar 2019. Schon wieder nutzt Neonazipartei mögliche Einrichtung eines Ankerzentrums, um gegen Betroffene zu hetzen.
Der Dritte Weg hat in Kempten erneut Flugblätter verteilt »in denen auf die Gefahr hingewiesen wird, dass der Bund in Kempten ein Ankerzentrum eröffnen könnte«, so die Darstellung der Neonazipartei. Dieses Mal schlugen die Rassisten im Stadtteil Sankt Mang zu. Tatsächlich wurden die Pamphlete eigens für die Verwendung in Kempten gedruckt.
Wie auch bei den vorangegangenen Verteilaktionen, geht es in den rassistischen Flugblättern darum, die Bevölkerung gegen Geflüchtete aufzubringen. Die Betroffenen werden dabei mit abfälligen Begriffen bedacht und pauschal verunglimpft.
Im Januar und Februar wurden bereits mehrfach entsprechende Verteilungen gemeldet.
In einer Antwort auf eine Anfrage von Klaus Armstroff, dem Parteivorsitzenden von Der Dritte Weg, heißt es vom Jugend-, Schul- und Sozialreferat der Stadt Kempten zur etwaigen Einrichtung eines Ankerzentrums: »Derzeit ist weiterhin nicht konkret absehbar, in welchem Umfang Ersatzkapazitäten in Schwaben für die wegfallenden Plätze in Donauwörth bei einem gleichzeitigen Rückgang der Anzahl von Asylbewerbern, benötigt werden.« Das Schreiben der Stadt Kempten liegt Allgäu ⇏ rechtsaußen vor.
Demonstration gegen Ankerzentren in Kempten
Bereits am 22. September 2018 gab es in Kempten eine Demonstration mit dem Titel »Kein Ankerzentrum nirgendwo«. Doch dabei wurde nicht gegen die in solchen Zentren untergebrachten gehetzt.
Im Gegenteil erklärten die Organisatoren damals in einem Aufruf: »Spätestens jetzt wird es Zeit aufzustehen. Gegen die Entrechtung von Geflüchteten. Gegen Lagerunterbringung und rechte Hetze. Für eine Welt in der unabhängig von der Herkunft ein gutes Leben für alle möglich ist.« Unter diesem Motto zogen laut Polizei 250 Menschen durch die Kemptener Innenstadt.
Ein Gedanke zu „Erneute Hetze wegen möglichem Ankerzentrum“