Aggressiver Maskenverweigerer bedroht Supermarktkundin

Oberstdorf, 29. Oktober 2021. Die Polizei verbringt einen »äußerst aggressiven« Maskenverweigerer über Nacht in die Zelle, nachdem dieser mehrfach Personal und Kunden eines Supermarkts übel beleidigte und mit einer Flasche bedrohte.

Als der Verkäufer eines Supermarktes in Oberstdorf am Freitagnachmittag einen 35-Jährigen Kunden aufforderte, seine Maske aufzusetzen, begann dieser sofort, Personal und Kunden auf das Übelste zu beleidigen. Das berichtet die von der Marktleitung hinzugezogene Polizei in einer Mitteillung an die Presse. Der 35-Jährige sei in seine Wohnung geflüchtet und habe jedes Gespräch mit der Polizei verweigert.

Etwa eine Stunde später fand er sich wieder in dem Geschäft ein und begann dasselbe Spiel – verweigerte das Aufsetzen der Maske und beleidigte alle anderen anwesenden Personen, so die Polizei. Weiterhin bedrohte er demnach eine Kundin mit einer Glasflasche. Kurz darauf griff ihn die Polizei in der Nähe des Supermarktes auf, wobei er sich ebenfalls »äußerst aggressiv« verhalten habe.

Maskenverweigerer leistet Widerstand und bespritzt Polizei mit Toilettenwasser

Die Polizei vermutet, »der offenbar erhebliche Alkoholpegel des Mannes in Verbindung mit dem Konsum von Betäubungsmitteln« sei der Grund für das Verhalten. Daher »sollte er seinen Rausch in Polizeigewahrsam ausschlafen, damit nicht noch weitere Straftaten durch ihn begangen werden konnten. Da er nicht damit einverstanden war, leistete er bei der Einlieferung in die Zelle Widerstand gegen die Polizeibeamten, beleidigte sie wiederum heftig und bespritzte sie schlussendlich mit dem Wasser aus der Zellentoilette.« Das berichtet die Strafverfolgungsbehörde, die den 35-Jährigen die Nacht über in eine Zelle sperrte. Am nächsten Morgen habe sich der Eingesperrte »in nüchternem Zustand deutlich umgänglicher« gezeigt. Nun könne er sich auf mehrere Strafverfahren wegen diverser Delikte einstellen.

Bundesweit häufen sich Angriffe aus dem radikalisierten Querdenken-Milieu seit ein Mann in Idar-Oberstein den Mitarbeiter einer Tankstelle erschoss, nachdem dieser den Täter auf die Maskenpflicht hinwies. Auch in Oberstdorf fanden Kundgebungen aus diesem Milieu statt. Erst Anfang Oktober schmierten Unbekannte hier Querdenken-Parolen an Stromkästen und Litfaßsäulen. Ebenso an einem Testzentrum in Immenstadt. Mehrfach störten Menschen aus dem Querdenken-Milieu in Sonthofen Impf-Aktionen. In Immenstadt und Bad Hindelang stellten Gegner*innen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie das Lebensrecht von Ministerpräsident Söder in Frage.

Mehr zu diesem Thema:  Idar-Oberstein, Querdenken und stochastischer Terrorismus: Martin Steinhagen im Gespräch bei Allgäu rechtsaußen

Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert