Im Ulmer Fort Oberer Kuhberg richteten die Nazis von November 1933 bis Juli 1935 ein KZ ein. (CC BY-SA 3.0 Speifensender)

Hitlergruß nach Auseinandersetzung in Wohnungslosen-Unterkunft

Neu-Ulm, 27. November 2021. Nach einer Auseinandersetzung in einer Obdachlosenunterkunft zeigt ein Bewohner der Polizei mehrfach den Hitlergruß und uriniert in die Zelle, in die sie ihn verbringt.

Am Samstag rückten mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizei gegen 0:45 Uhr wegen Körperverletzung zu einem Einsatz in einem Wohnheim für Wohnungslose im Neu-Ulmer Stadtteil Offenhausen aus. Das berichtet die Behörde noch am selben Tag in einer Mitteilung an die Presse. Zwei Bewohner des Wohnheims konsumierten demnach zunächst friedlich miteinander alkoholische Getränke bis einer der beiden Männer aus einem nicht ersichtlichen Grund aggressiv wurde und den anderen Mann zu Boden stieß. Dieser sei in der Folge auf den Hinterkopf gestürzt und habe sich leicht verletzt. Anschließend sollen beide Männer auf ihre Zimmer gegangen sein und der Geschädigte die Polizei gerufen haben.

Die Streifenbesatzungen hätten die beiden Kontrahenten vor Ort angetroffen und den Aggressor, der sich auch während der Anwesenheit der Polizeikräfte verbal stark aggressiv gezeigt habe, in Gewahrsam genommen. Nachdem der Mann angekündigt habe, sich gegen die Maßnahme wehren zu wollen legte ihm die Polizei Handschellen an. Beim Verbringen in die Haftzelle habe der 41-Jährige die Polizist*innen zudem mehrfach beleidigt und mehrmals den Hitlergruß gezeigt. Bei einer Zellenkontrolle erwische die Polizei laut Meldung den Mann, wie er an den Gitterstäben der Zellentüre stand und auf den Boden urinierte. In den frühen Morgenstunden wurde der Mann wieder entlassen, muss nun aber mit einer ganzen Reihe von Anzeigen rechnen.


(Titelbild: Im Ulmer Fort Oberer Kuhberg richteten die Nazis von November 1933 bis Juli 1935 ein KZ ein. (CC BY-SA 3.0 Speifensender))


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