Sonthofen, 18. September 2021. Am Freitag und Samstag stören fünf Personen gezielt eine Impfaktion auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarktes.
Auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarktes in Sonthofen fand am Freitagnachmittag eine Impfaktion des Landkreises Oberallgäu statt. Während des laufenden Impfbetriebes erschienen fünf Personen im Alter zwischen 28 und 64 Jahren an dem Impfbus und störten die Arbeit des Impfteams, indem sie versuchten, die Mitarbeiter in Diskussionen zu verwickeln. Das geht aus einem Bericht der Polizei von Freitag hervor. Die verständigte Polizei habe den Störern einen Platzverweis ausgesprochen, woraufhin sich diese schließlich entfernt hätten. Sie ermittelt jetzt wegen mindestens einer an die Mitglieder des Impfteams gerichteten Beleidigung.
Am Samstag gegen Nachmittag tauchten dann erneut fünf Personen am Impfbus auf »und demonstrierten unfriedlich gegen die Impfaktion«, so die Polizei in einer weiteren Meldung. Demnach beschimpften sie das Impfteam und verteilten Flugblätter. Erneut erteilte die Polizei Platzverweise, woraufhin sich die Gruppe entfernte.
Querdenken glaubt an »Impf-Genozid«
Erst Anfang des Monats beschmierten Unbekannte ein Testzentrum in Immenstadt mit Parolen. Ideologisch passen die Taten ins rechtsradikale Querdenken-Milieu. Deren Anhänger*innen behaupten, die Pandemie sei eine Lüge wogegen die Impfungen einen Genozid herbeiführen sollen. Ihre Situation vergleichen sie gerne in einer die Shoa relativierenden Weise mit der der Juden im Dritten Reich.
Schon im Januar stellten Anhänger*innen des Milieus in Immenstadt das Lebensrecht von Ministerpräsident Markus Söder in Frage. Im Mai kam es zu einer Bombendrohung gegen ein Allgäuer Impfzentrum.