Omas gegen rassistische Stimmungsmache der AfD

Rund 70 Personen folgen am Montag dem Aufruf der Omas gegen Rechts zum Protest gegen die »rassistische Stimmungsmache« der AfD auf dem Stadtplatz in Lindenberg.

»Ein kleines Häufchen an Anhänger*innen der AfD stand gestern am frühen Abend in Lindenberg etwa 70 Personen einer Gegenkundgebung der ›Omas gegen Rechts – Bodensee‹ gegenüber.« Das berichtet Keine Stimme für Rassismus am Dienstag übereinstimmend mit der Allgäuer Zeitung. Die Initiative hatte sich am Montag mit Redebeiträgen an der Kundgebung der »Omas« auf dem Stadtplatz beteiligt. Diese hatten vergangene Woche zum Protest gegen die von AfD-Bundestagskandidat Rainer Rothfuß organisierte Kundgebung zum Thema Afghanistan aufgerufen. Das erklärte Ziel der engagierten Damen: »Rothfuß im Bundestag verhindern!«

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»Rassistische Stimmungsmache in Lindenberg alles andere als willkommen«

»Wir bleiben lästig«: Seit Jahren demonstrieren AfD-Gegner*innen im Allgäu unermüdlich gegen Auftritte der Rechtsaußenpartei. (Photo: Lena Reiner)
»Wir bleiben lästig«: Seit Jahren demonstrieren AfD-Gegner*innen im Allgäu unermüdlich gegen Auftritte der Rechtsaußenpartei. (Photo: Lena Reiner)

Mit Sprechchören hätten die Protestierenden laut Keine Stimme für Rassismus »Rainer Rothfuß und den wenigen weiteren Anhänger*innen der Rechtsaußenpartei« deutlich gemacht, »dass ihre rassistische Stimmungsmache in Lindenberg auch weiterhin alles andere als willkommen ist.« In Redebeiträgen kritisierten die AfD-Gegner*innen die rechtsradikale Ideologie der AfD und gingen auf die Situation in Afghanistan ein.

Die Journalistin Lena Reiner war selbst in Afghanistan. In ihrer Rede hielt sie der Bundesregierung ihre Verantwortung vor und forderte: »Wir dürfen nicht zulassen, dass die Menschen jetzt durch unsere Rücksichtslosigkeit […] zerstört werden, […] denn auch während des NATO-Einsatzes kam es wöchentlich zu Anschlägen, gezielten politischen Morden und mehr Gewalttaten gegen Zivilist*innen.«

Rassismus und Verschwörungsglaube

Bei der AfD indes sprachen der Lindauer Verschwörungsideologe Rainer Rothfuß sowie der AfD-Landtagsabgeordnete und erklärte Rechtsaußen Christoph Maier aus Memmingen sowie der Bundestagsabgeordnete Gerold Otten, der einen rassistischen Begriff für Einwohner*innen des afrikanischen Kontinents benutzte. In seiner Rede wetterte Rothfuß erneut gegen die Medien und sprach von einer möglichen Manipulation der Bundestagswahl und der Kommunalwahl in Niedersachsen zulasten der AfD.

Christoph Maier hetzte wie der Kemptener AfD-Bundestagabgeordnete Peter Felser erst am Sonntag gegen Migrant*innen und ihre Aufnahme. Diese würden »immer wieder straffällig«. Das sei »eine Folge ihrer kulturellen Prägung, auch eine Folge ihres Welt- und Menschenbildes […], die sie selbstverständlich nicht ablegen«. In Sachen Afghanistan gehe es nicht um Ortskräfte: »Wir wissen genau, hier werden nur Begriffe gesetzt, um unser Volk zu täuschen, damit wir bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen«, so der Rechtsaußen-Politiker.

Darauf bediente Maier den rechten Verschwörungsglauben einer »Islamisierung Deutschlands« und sprach von einer einer »islamischen Indoktrination der Menschen, der Schüler in Deutschland«. Das hält Maier für einen »Zivilisationsbruch in unserer westlich-abendländischen Kultur«. Immer wieder fällt Maiers auch im Bayerischen Landtag nicht nur mit antimuslimischen Verschwörungserzählungen auf.

Mehr zu diesem Thema:  Christoph Maier: »Von der Maas bis an die Memel«

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