Das schreiben die Anderen im August 2020

Auch andere Medien berichten – wenn auch meist nicht so konsequent und fundiert wie Allgäu ⇏ rechtsaußen – über extrem rechte Aktivitäten im Allgäu. Das schreiben die Anderen im August 2020.

Allgäuer Zeitung: Knussertstraße: Zwei Richtungen, kein Konsens

1. August 2020. Stadtrat ist einig, dass ein „Nazi-Propagandist“ nicht mehr tragbar ist und stimmt für Umbenennung. Doch am Vorgehen scheiden sich die Geister. Beim Versuch einer Einigung ließ man den Oberbürgermeister im Regen stehen.

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Der Westallgäuer: AfD gründet Ortsverband. Matthias Roder wird Vorsitzender in Lindenberg

1. August 2020. […] Der neue Ortsverband umfasst die Stadt Lindenberg und die Gemeinden im oberen Landkreis. Der Vorstand besteht aus drei Personen. Wer das neben Roder ist, will die AfD nicht bekannt geben. Sie möchten nicht öffentlich genannt werden, antworte das Büro des Abgeordnete Peter Felser auf eine entsprechende Nachfrage der Heimatzeitung. Wie die AfD in einer zweiten Pressemitteilung zu der Gründungsversammlung mitteilte, handelt es sich dabei um einen „selbstständigen Energieberater und einen selbstständigen Diplom-Forstwirt“. Laut AfD waren 20 Mitglieder und Gäste zu der Versammlung gekommen, darunter der stellvertretende Landesvorsitzende Gerd Mannes.

Der Westallgäuer: Demokratie nicht kapiert

1. August 2020. Die Nachricht kommt nicht überraschend: Die AfD hat einen Ortsverband Lindenberg gegründet. Erwartet worden war das schon vor der Kommunalwahl im März. Offenbar hatte die Rechtsaußen-Partei da noch Probleme, genügend Mitstreiter zu finden. Das scheint sich jetzt geändert zu haben. Nicht geändert hat sich das Verhalten der AfD in Sachen Öffentlichkeit. Die Partei ist gerne unter sich. Eine Einladung zu der Gründungsversammlung haben Medien nicht bekommen. Und: Wer der neue Ortsvorsitzende ist, gibt die AfD zwar bekannt. Wer die anderen Vertreter des Ortsverbandes sind, aber nicht. Die AfD will also mitreden und mitbestimmen, aber nicht erklären, wer dahinter steckt. Wer sich so verhält, hat die Grundregeln der Demokratie nicht verstanden oder missachtet sie bewusst. Versteckspiel hat in der Demokratie nichts verloren. Natürlich: Wer sich für eine Partei engagiert, deren Vertreter immer wieder Andersdenkende beschimpfen und die politische Heimat für Rechtsradikale ist, muss mit Kritik rechnen. Wer das nicht aushält, soll sich aus der Politik heraushalten. Jedenfalls kann er nicht den Anspruch erheben, mitzubestimmen, was in einem Ort geschieht und was nicht.

Allgäuer Zeitung: AfD-Stadträte im Beirat nicht erwünscht

4. August 2020. Antrag auf Sitz im Tourismus-Gremium abgelehnt.

Allgäuer Zeitung: Podiumsdiskussion zu NS-Spurensuche online abrufbar

4. August 2020. „Kaufbeuren unterm Hakenkreuz – Wie weiter mit der Spurensuche?“, so war eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion betitelt, bei der das große Projekt des Stadtmuseums zur NS-Zeit bilanziert und bewertet wurde (wir berichteten). Da wegen der Corona-Beschränkungen damals nur einige Dutzend Zuhörer die Veranstaltung im Stadtsaal live verfolgen konnten, wurde diese auch gefilmt. Die Aufzeichnung ist nun auf der Internetseite des Museums zu finden

Allgäuer Zeitung: Wie erinnern wir uns an den Nationalsozialismus?

Soll die Knusserstraße umbenannt werden? Ehemailge Schüler des Kemptener Heimatforschers fordern das. Doch die Stadt stellt sich hinter den früheren Gaukulturwart Schwabens.
Soll die Knusserstraße umbenannt werden? Ehemailge Schüler des Kemptener Heimatforschers fordern das. Doch die Stadt stellt sich hinter den früheren Gaukulturwart Schwabens.

7. August 2020. Ein Gespräch mit der Historikerin Corinna Malek über gesellschaftliche Debatten, die Schattenseiten von Vorzeigebürgern und künstlerische Freiheit.

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Füssener Zeitung: Hitlergruß vor dem
Eisstadion

7. August 2020. Vorbestrafter, alkoholisierter Mann
rastet aus und entgeht nur knapp Haftstrafe.

all-in.de: Anschlag auf Westallgäuer AfD-Politiker? Dr. Rainer Rothfuß stellt Strafanzeige

7. August 2020.  Dr. Rainer Rothfuß, Vorsitzender des AfD-Ortsverbandes Lindau und Stadt- und Kreisrat, hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Laut Rothfuß haben drei KFZ-Fachleute unabhängig voneinander bestätigt, dass jemand die Sicherungsbolzen am Bremssattel des rechten Hinterrads seines Autos gelöst haben muss.

Allgäuer Anzeigeblatt: Der „Mohr“ bleibt im Namen

8. August 2020. Rassismusdebatte. „Hotel Mohren“ in Oberstdorf und „Mohrenwirt“ in Kranzegg werden vereinzelt kritisch betrachtet. Ein Oberstdorfer hofft gar, dass sich der Gemeinderat positioniert.

Memminger Zeitung: Gruppe demonstriert erneut für Grundrechte

8. August 2020. Eine Demonstration zum Erhalt der Grundrechte, Freiheit und Selbstbestimmung findet am kommenden Freitag, 7. August, wieder in Mindelheim statt. Dazu versammelt sich von 16 bis 18 Uhr eine „bunte Gruppe überzeugter Demokraten“ auf dem Marienplatz, wie es in der Ankündigung heißt. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal die Eindrücke der zurückliegenden Demonstration in Berlin. Zudem soll es eine aktuelle Sicht auf die politischen Geschehnisse in Deutschland geben.

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Der Kreisbote: AfD gründet neuen Ortsverband Lindenberg/Kempten

Jane Schulz soll die Allgäuer Jugend im Sinne der AfD »politisieren«.
Jane Schulz soll die Allgäuer Jugend im Sinne der AfD »politisieren«.

8. August 2020. Der Kreisverband der Alternative für Deutschland hat in Lindenberg einen neuen Ortsverband gegründet. Das ist neben den Ortsverbänden Kempten und Lindau die dritte Gründung auf Ortsebene seit Entstehung der AfD im Jahr 2013. Der selbständige Unternehmer Matthias Roder aus Hergatz, wurde einstimmig zum Ortsvorsitzenden gewählt. „Mit der Gründung können wir politisch Interessierte vor Ort ansprechen und sind für die Bürger präsent“, davon ist der frisch gewählte Ortsvorsitzende Roder überzeugt.

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all-in.de: So viel Geld verdienen die Allgäuer Bundestagsabgeordneten nebenbei

8. August 2020. Der Internetblog abgeordnetenwatch.de hat gemeinsam mit dem SPIEGEL die Abgeordneten des Deutschen Bundestages unter die Lupe genommen und ermittelt, wer wieviel neben seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter verdient. (…) Peter Felser (50), Unternehmer, AfD (Oberallgäu): 66.000 Euro

Allgäuer Anzeigeblatt: Knussert: Straße wird umbenannt

10. August 2020. Die Knussertstraße in Kempten wird umbenannt: Der Stadtrat entschied dies nach drei Stunden leidenschaftlicher Diskussion mit 29:10 Stimmen. Die Anwohner hatten sich mit einer Unterschriftenaktion für den Erhalt des Namens eingesetzt. Dr. Martina Steber vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IFZ) hatte die Rolle des Pädagogen und Historikers Dr. Richard Knussert in der NS-Zeit untersucht. Demnach war Knussert von 1936 bis 1940 Referent für Kulturfragen in Schwaben. Dazu gehörten Organisation und Programmgestaltung von Kulturveranstaltungen wie der Schwäbischen Gaukulturwoche, die sich der Verbreitung nationalsozialistischer Propaganda verschrieben hatte. Knussert war zudem Schriftleiter der Zeitschrift Schwabenland, die nationalsozialistische Regionalkultur propagierte.

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Der Westallgäuer: Von Nazis hingerichtet: Der Mord an Iwan Bacic

11. August 2020. Das Lindauer Stadtmuseum hat das Schicksal eines polnischen Zwangsarbeiters recherchiert. Er wäre im August 95 geworden. Eine deutsche Magd hat ihn denunziert, er wurde ohne Gerichtsverfahren verurteilt.

Schwäbische Zeitung: Youtube sperrt Konto von rechtsextremem Allgäuer Rapper Chris Ares

14. August 2020. Die Videoplattform Youtube hat das Konto des rechtsextremen Rappers Chris Ares gesperrt, weil er gegen die Hassrede-Richtlinien der Plattform verstoßen hat.
Der Rapper steht der rechtsextremen Identitären Bewegung nahe und wurde mehrfach in den Berichten des bayerischen Verfassungsschutzes erwähnt.

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zeit.de: Die rechte Box auf Anschlag

14. August 2020. Hip-Hop von Rechtsextremen? Identitäre Rapper wie Chris Ares bringen rassistische Propaganda unters kopfnickende Volk. Aber sein Fall zeigt: Widerstand ist wirkungsvoll.

Memminger Zeitung: „Der Name ,Zum Mohren’ ist nicht rassistisch“

19. August 2020.  Memminger und Ottobeurer Gastwirte wehren sich gegen pauschale Vorwürfe. Warum auch bei einer hiesigen Apotheke keine Umbenennung geplant ist.

Allgäuer Zeitung: Hasstiraden gegen Ausländer, Rentner akzeptiert Geldstrafe über 4500 Euro

19. August 2020. Wegen Volksverhetzung musste sich ein 68-jähriger Rentner aus Kaufbeuren vor dem Amtsgericht verantworten. Von seinem Handy aus war im Dezember 2019 nach der tödlichen Attacke gegen einen Augsburger Berufsfeuerwehrmann eine ausländerfeindliche Textnachricht an einen Fernsehsender verschickt worden. Darin wurde der mutmaßliche Täter unter anderem als „Bastard“ bezeichnet und mit dem Tode bedroht. Der Verfasser erklärte außerdem, er sei dabei, mit Gleichgesinnten eine „Bürgerwehr“ zu gründen. Das Schreiben gipfelte in dem Satz „Schluss mit den Kanaken!“.

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Der Westallgäuer: Polizeibekannter Mann ruft Hitler-Parolen

20. August 2020.  Ein Mann hat am späten Dienstagabend in der Isnyer Bergtorstraße mehrfach und lautstark „Heil Hitler“ gerufen. Der 41-Jährige stand bei dem Vorfall in unmittelbarer Nähe einer von ausländischen Mitbürgern betriebenen Gaststätte, die gut besucht war. Als die Polizei eintraf, war der Mann bereits weg. Den polizeibekannten 41-Jährigen erwartet eine Anzeige.

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Der Westallgäuer: Gezielte Tritte gegen den Kopf

21. August 2020. Urteil Ein 18-Jähriger prügelt auf dem Lindauer Jahrmarkt auf sein Opfer ein. Was der Angeklagte als harmlose Rangelei abtut, landet als gefährliche Körperverletzung vor Gericht. Dort klicken nach der Verhandlung die Handschellen.

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Buchloer Zeitung: Wer schießt scharf am Baggersee?

22. August 2020. Auf dem Gelände des Fischereivereins Petri Heil Kaufering finden illegale Schießübungen statt.
Es ist nicht das einzige Problem, das die Mitglieder beschäftigt. Was die Polizei Landsberg zu dem Fall sagt.

Allgäuer Zeitung: Forderung: Über „Mohren“ vor der WM entscheiden

24. August 2020. Über den Namen des ältesten Oberstdorfer Hotels „Mohren“ wird in Oberstdorf diskutiert. Ein Bürger hatte einen Brief an die Gemeinde geschrieben und gefordert, dass das Haus noch vor der Nordischen Ski-WM (23. Februar –7. März 2021) seinen Namen ändert. Auf Anfrage unserer Zeitung sagte Oberstdorfs Zweiter Bürgermeister Fritz Sehrwind, dass darüber noch nicht gesprochen worden sei. Er fügte aber hinzu: „Das könnte man mal auf die Tagesordnung bringen.“

Buchloer Zeitung: 19-Jähriger drückt Zigaretten auf Gesicht von Opfer aus

28. August 2020. Doch das ist nicht alles. Es geht auch um Nazivideos bei WhatsApp und um Drogen.

Allgäuer Zeitung: Vortrag: Wer war Bernhard Stirnweiß?

31. August 2020. Der Münchner Historiker Dr. Gerhard Hölzle stellt Bernhard Stirnweiß vor: Der Vortrag aus der Reihe „Bewegter Donnerstag“ findet am Donnerstag, 3. September, ab 19 Uhr im Kempten-Museum statt und wird online auf der Internetseite des Museums übertragen.

 


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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