Unbekannte schlagen am 8. Dezember 2019 eine mit Drähten verstärkte Scheibe am selbstverwalteten Jugendzentrum Tonne ein.

Scheibe an selbstverwaltetem Jugendzentrum eingeschlagen

Wangen, 8. Dezember 2019. Unbekannte schlagen eine mit Drähten verstärkte Scheibe am selbstverwalteten Jugendzentrum Tonne ein. Zuvor echauffierten sich Stadträte öffentlich über ein Antifa-Banner und wollten die Mittel der Tonne kürzen.

»Als wir am Sonntagmorgen in die Tonne gekommen sind, mussten wir feststellen, dass uns die rechte Fensterscheibe unserer vorderen Eingangstür eingeschlagen wurde.« Das bereichtet eine junge Engagierte aus dem Jugendzentrum Tonne in Wangen. »Wie an den Bildern zu erkennen ist, war es eine mit Drähten verstärkte Scheibe, der/die Täter/in war scheinbar sehr motiviert«, erklärt sie weiter gegenüber Allgäu ⇏ rechtsaußen. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und grenzt die Tat auf den Zeitraum zwischen vier und neun Uhr morgens ein.

Engagement ist Rechten Dorn im Auge

»Support your local antifa!« Dieses banner im Jugendzentrum Tonne erhitzte auf einer Sitzung des Verwaltungsausschusses Wangen die Gemüter.
»Support your local antifa!« Dieses banner im Jugendzentrum Tonne erhitzte auf einer Sitzung des Verwaltungsausschusses Wangen die Gemüter.

Erst vor Kurzem geriet die Tonne in die lokalen Schlagzeilen, als ein Antifa-Banner in dem selbstverwalteten Jugendzentrum die Gemüter von Stadträten erhitze. Wegen dem Banner stellten FDP-Stadtrat Klaus Schliz und CDU-Stadtrat Christian Natterer die künftigen Zuschüsse an die Einrichtung in Frage. Dennoch wurde der jährliche Zuschuss mit großer Mehrheit verabschiedet. Mehrere Ratsmitglieder stellten sich zusammen mit Oberbürgermeister Michael Lang klar hinter das Engagement des Jugendzentrums.

Mehr zu diesem Thema:  Ohne Antifa geht's nicht

Seit Jahrzehnten gehört das Engagement gegen Rechts zum festen Bestandteil des von jungen Leuten ehrenamtlich organisierten Programms der Tonne. Etwa mit einem Solidaritätskonzert am 28. Oktober 2019. Den Erlös spendet die Tonne an Seawatch und Allgäu ⇏ rechtsaußen. Rechten ist das Engagement ein Dorn im Auge. Immer wieder kommt es zu Angriffen auf das Jugendzentrum. Offenbar rechtsmotivierte Sprüche schmierten Unbekannte erst im August an die Tonne. Damals traf es den von der Hauptstraße abgewandten Hintereingang. Dieses Mal schlugen die Täter an der Front des Gebäudes zu.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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