Banner zur Kampagne »Keine Stimme für Rassismus« am 12. April 2018 vor dem Wahlkampfauftakt der AfD Allgäu in Weitnau.

Neues Bündnis protestiert gegen AfD und Rassismus

Erneute AfD-Veranstaltung im Goldenen Adler sorgt für Wirbel in Weitnau. Mehrere Gruppen planen Proteste gegen Auftritt von Beatrix von Storch und gründen ein neues Bündnis gegen Rassismus.

»Die Menschenfeinde von der AfD sind auch dieses Wochenende wieder auf Wahlkampftour im Allgäu unterwegs«, schreibt die IG Metall Kempten zu einem Aufruf des DGB Allgäu. Unter dem Motto »Das Allgäu ist bunt« will der Gewerkschaftsbund am Samstag »zusammen mit vielen Anderen für Toleranz und Weltoffenheit und gegen Rechtspopulismus demonstrieren«, heißt es darin. »Wir stehen für Demokratie und Menschenwürde und eine freie und weltoffene Gesellschaft ohne Rassismus und andere Formen der Diskriminierung ein.«

Anlass der Kundgebung ist der morgige Auftritt der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der AfD im Bundestag, Beatrix von Storch. Ihr Allgäuer Fraktionskollege Peter Felser hatte sie zu einer Wahlkampfveranstaltung »Bayern. Aber sicher!« im Gasthof Goldener Adler in Weitnau eingeladen. Dagegen will sich ein breites Bündnis ab 18 Uhr direkt vor dem Gasthof positionieren.

»Rock gegen Rechts«

Auch die Grünen werden sich an den Protesten beteiligen.  Erstmalig seit Jahrzehnten seien mit der AfD rechtsextreme Kräfte in den Bundestag eingezogen, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei. Die AfD habe sich seitdem weiter radikalisiert, der ultrarechte »Flügel« gewinne zunehmend an Einfluss. »Jetzt will sie den Einzug in den Bayerischen Landtag schaffen.« Die AfD werde im Landkreis Oberallgäu mit einer Führungsperson dieses rechten Flügels für ihre menschenverachtende, demokratie- und fremdenfeindliche Politik werben.

Mit einem Konzert wenden sich die Grünen schon am heutigen Freitag gegen den Auftritt von von Storch. Die Bands fish´n´chicks, the mottfire und joe guest spielen ab 19 Uhr »Rock gegen Rechts« in der Markthalle in Sonthofen. Der Eintritt ist frei.

Adler schon mehrfach »Plattform« für »rechte Hetze«

Weitnau ist nicht der erste Auftritt von Beatrix von Storch im Allgäu. Bereits am 7. Juli 2017 folgte sie der Einladung ihres heutigen Bundestagskollegen Peter Felser nach Lauben.
Weitnau ist nicht der erste Auftritt von Beatrix von Storch im Allgäu. Bereits am 7. Juli 2017 folgte sie der Einladung ihres heutigen Bundestagskollegen Peter Felser nach Lauben.

Schon mehrmals traf sich die AfD für rechte Veranstaltungen im Gasthof Goldener Adler. In einem offenen Brief der Initiative gegen Rassismus – Westallgäu im vergangenen Jahr wurde der Betreiber des Gasthofes aufgefordert, »rechter Hetze nicht weiter eine Plattform zu bieten und die Zusammenarbeit mit der AfD einzustellen.« Das schreibt die Initiative in einer aktuellen Pressemitteilung. Eine Antwort darauf ist nach Auskunft der Gruppe bislang nicht erfolgt.

Bereits vor einigen Monaten hatten Aktive dann im Rahmen der Kampagne Keine Stimme für Rassismus in Weitnau bei einer erneuten AfD-Veranstaltung mit einer Spontankundgebung gegen »rechte Hetze« vor dem Goldenen Adler mobil gemacht. Auch sie waren von Anfang an dabei, als sich das Bündnis gegen Rassismus gründete, das nun zur Kundgebung »Das Allgäu ist bunt« gegen den Auftritt von Beatrix von Storch aufruft.

Brücken bauen statt Ängste schüren«

Unter dem Motto »Brücken bauen statt Ängste schüren« wollen sie in Weitnau auch auf die aktuelle Lage im Mittelmeer aufmerksam machen. »Die AfD will auf ihrer Veranstaltung von Sicherheit sprechen während sie in Wahrheit mit der von ihr vorangetriebenen Abschottungspolitik und Kriminalisierung der Seenotrettung letztlich mitverantwortlich für den Tod hilfesuchender Menschen im Mittelmeer ist«, heißt es in einer Pressemitteilung der Gruppe.

»Diesen Zynismus«, schreibt Keine Stimme für Rassismus, werde man »nicht hinnehmen und entgegen der rassistischen Hetze und der Ausgrenzungspolitik der AfD am 22.09. für ein sicheres und gutes Leben für alle Menschen einstehen.« Zuvor soll eine Demonstration um 14 Uhr am Künstlerhaus starten und durch die Kemptener Innenstadt ziehen.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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