Von Zerschlagung keine Spur: Der Prozess gegen Oldschool Records

Das Neonaziproblem im Allgäu wird verharmlost, ein Szeneanwalt führt die Staatsanwaltschaft vor, Behörden wirken zahnlos. Schon die Jahre dauernden Ermittlungen ließen einen Neonazi-Unternehmer kalt. Heute wird sein Prozess wegen massenhafter Verbreitung rechtsradikaler Propaganda fortgesetzt. Am Ende könnte der Freispruch stehen. Ein Kommentar.

Gesinnungswandel oder Kalkül? Der Weg vom militanten Neonazi zur AfD

Über die Mahnwachen für den Frieden in Kempten, Peter Felsers Unternehmen und seinen AfD-Kreisverband im Allgäu schaffte Jirka B. den Sprung in die »Abteilung für strategische Kommunikation« der AfD-Landtagsfraktion in Thüringen. Dass sein Weg aus der militanten Neonaziszene zur Neuen Rechten taktisch angelegt sein könnte, zeigen Chatprotokolle, die Allgäu ⇏ rechtsaußen exklusiv vorliegen.

Hassgesänge am Landgericht Memmingen

Ungewöhnliche Szenen am Landgericht Memmingen: Drinnen verließt ein Richter die Songtexte übler Nazimusik und Kundenlisten eines Szenehändlers. Draußen demonstrieren Nazigegner. Seit gestern muss sich der Betreiber von Oldschool Records erneut für die Verbreitung extrem rechter Hassgesänge verantworten.

Demo will Farbe bekennen für eine solidarische Gemeinschaft

Unter dem Motto »Memmingen sieht rot! Remembering means fighting« rufen junge Allgäuer zu einer Demonstration auf. Am Wochenende informierten sie darüber mit einem Infostand am Schrannenplatz und riefen die Stadtbevölkerung zur Teilnahme an ihrer Protestaktion auf. Am Samstagnachmittag wollen sie durch Memmingen ziehen und »Farbe bekennen für eine solidarische Gemeinschaft«,  sagen sie.