Hasszerfressene Internet-Hetzer, Sexisten und faschistische Frauenhasser: Wer sind diese Typen, was treibt sie an und wie gefährlich sind sie? Im Gespräch mit Allgäu rechtsaußen plaudert der Hamburger Schriftsteller Tobias Ginsburg am Mittwoch, dem 19. Oktober ab 20 Uhr im Livestream aus dem Nähkästchen seiner Undercover-Recherche unter rechten Männern.
»Der westliche Mann wird unterdrückt und verweiblicht, er ist vom Aussterben bedroht.« So klingt der immer lauter werdende Kriegsschrei der Antifeministen, der zu einem Mantra der wieder erstarkenden Rechten geworden ist. Man hört ihn von hyperaggressiven Maskulisten und hasszerfressenen Internet-Hetzern, von Sexisten und neurechten Frauenhassern. Tobias Ginsburg hat sich ihnen ein Jahr lang undercover angeschlossen, um herauszufinden, wo diese Ängste und all der Hass herrühren.
»Voller Wahn und Hass«
Seine Recherche führt ihn quer durch Deutschland und das Internet, in die USA und nach Polen. Er trifft auf rechtsradikale Burschenschafter und faschistische Rapper, auf Online-Trolle und Offline-Schläger, Incels und Identitäre, lässt sich zum »wahren Mann-Sein« anleiten und begleitet muskelbepackte Neonazis bei der Rekrutierung junger Männer. Und schließlich stößt er auf ein international agierendes Netzwerk antifeministischer Fundamentalisten.
Für sein jüngstes Buch Die letzten Männer des Westens unternahm Tobias Ginsburg eine beklemmende Reise in eine zutiefst gefährliche Welt, die zwar mitten unter uns, aber dennoch im Verborgenen existiert. Für den Hamburger Theaterregisseur war es ein »langes Jahr voller Wahn und Hass«. Doch wer sind sie, diese hasszerfressenen Internet-Hetzer, Sexisten und faschistische Frauenhasser? Was treibt sie an und wie gefährlich sind sie? Im Gespräch mit Allgäu rechtsaußen plaudert der Hamburger Schriftsteller am Mittwoch, dem 19. Oktober ab 20 Uhr aus dem Nähkästchen seiner Erfahrung mit den rechten Männerbünden.
Tobias Ginsburg
Tobias Ginsburg studierte Dramaturgie, Literaturwissenschaft und Philosophie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Während seiner Studienzeit arbeitete Ginsburg als Dramaturg, leitete und moderierte die Theaterveranstaltung Café Lachs auf der universitären Studiobühne und assistierte an verschiedenen Theatern. 2016 war Ginsburg Fellow des Hanse-Wissenschaftskollegs. 2020 erhielt er das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung. Er veröffentlichte Kommentare und journalistische Texte unter anderem im Deutschlandfunk Kultur, der taz und der Haaretz.
Im März 2018 erschien Ginsburgs Buch Die Reise ins Reich. Unter Reichsbürgern. Für diese literarische Reportage schleuste sich Ginsburg undercover in die Szene rechter und esoterischer Verschwörungstheoretiker ein, schloss sich einer Sekte und anderen Gruppierungen an, traf aber auch auf AfD-Politiker und rechtsextreme Szenegrößen. Das Buch erreichte im Juni desselben Jahres Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste. 2021 erschien das Buch in einer stark erweiterten Neuausgabe (Querdenkerbewegung und Coronaleugner) unter dem Titel Die Reise ins Reich. Rechtsextremisten, Reichsbürger und andere Verschwörungstheoretiker im Rowohlt Verlag. 2021 erschien Ginsburgs Buch Die letzten Männer des Westens. Antifeministen, rechte Männerbünde und die Krieger des Patriarchats, eine weitere literarische Undercoverreportage.