Ergebnislos beendet der Staatsschutz die Ermittlungen nach den Bombendrohungen gegen die Corona-Impfzentren in Memmingen und Bad Wörishofen.
Nach den Bombendrohungen gegen die beiden Corona-Impfzentren Memmingen und Bad Wörishofen im Mai dieses Jahres ist das Verfahren mittlerweile eingestellt worden. Das berichtet die Memminger Zeitung am Mittwoch. Alle Ermittlungsansätze seien ausgeschöpft, eine Spur zum Täter oder zu den Tätern gebe es dennoch nicht, sagt Thorsten Thamm, Sprecher der Memminger Staatsanwaltschaft, auf Nachfrage der Zeitung. Deshalb sei das Verfahren eingestellt worden.
Bombendrohung politisch, aber nicht rechts?
Damals nahm eine Mitarbeiterin des Impfzentrums Bad Wörishofen einen Telefonanruf entgegen. Am anderen Ende der Leitung laut Allgäuer Zeitung: Eine männlich und verzerrt klingende Stimme, die »mit einem explosiven Gegenstand auf dem Weg zum Impfenzentrum« sei. Kurze Zeit später rückte ein Großaufgebot der Polizei in Wörishofen und Memmingen an und evakuierte die dortigen Impfzentren. Die Hotline, über die die Drohung einging ist für beide Orte zuständig. Nachdem auch Spürhunde keine verdächtigen Gegenstände entdeckten, sollen die Gebäude gegen 22 Uhr wieder freigegeben worden sein.
Die Ermittlungen übernahm das Staatsschutzkommissariat der Kripo in Memmingen. Demnach ging die Polizei offenbar davon aus, dass die Drohung aus dem Umfeld der sogenannten Querdenken-Bewegung kommt, die auch im Allgäu immer wieder mit rechtsradikalen Parolen und insbesondere antisemitischen Verschwörungsideologien und Umsturzphantasien auffällt. In der Regel erfassten die Ermittler solche Straftaten allerdings unter der Rubrik ›Politisch motivierte Kriminalität – nicht zuzuordnen‹, wie Allgäu rechtsaußen nach der Anschlagsdrohung auf Anfrage erfuhr.