Verliert die AfD eines ihrer letzten Lokale im Allgäu? Während rund 50 Personen gegen den AfD-Treff Bassano durch Oberstaufen demonstrieren, zeichnet sich das ab.
Etwa 50 Menschen demonstrierten am Dienstag in Oberstaufen »für ein buntes und weltoffenes Allgäu und gegen ein im AfD-Stammlokal Bassano geplantes Treffen der AfD«. Das berichtet die Initiative Keine Stimme für Rassismus (KSFR) auf Facebook. Beginnend am Rathaus führte der Protestzug demnach mit mehreren Zwischenkundgebungen an belebten Orten zum rechten Treffpunkt direkt neben dem Erlebnisbad Aquaria.
»Beschädigter und verlassener Zustand«
Doch das Lokal des Oberstaufener AfD-Funktionärs Axel Keib fanden die demonstrierenden »in beschädigtem und verlassenem Zustand vor«, so KSFR. Weder »der kürzlich entmachtete Kreisvorsitzende Rainer Rothfuß noch der neu eingesetzte Kreisvorsitzende Thomas Senftleben oder andere Anhängerinnen der Rechtsaußenpartei« hätten sich zum angekündigten Treffen eingefunden. »Einiges« deute darauf hin, »dass die AfD mit dem Bassano ihren letzten verlässlichen Rückzugsort für öffentlich beworbene Veranstaltungen im Allgäu verloren hat«, spekulieren die Demo-Organisator_innen.
Solidarität bleibt aus
Tatsächlich waren das Gebäude sowie sein Parkplatz am Dienstag von Flatterband umfasst und die Fassade deutlich beschädigt. So steht dort etwa neben weiteren Schmierereien in großen Lettern »Faschoschwein«, mehrere Scheiben sind eingeworfen. Axel Keib und Rainer Rothfuß sehen »linken Terror« und »die Antifa« verantwortlich für die Aktion. Sie riefen ihre Anhänger_innen mehrfach zu Spenden und Solidarität auf. Dennoch sind die Beschädigungen nicht beseitigt. Auch der Bundestagsabgeordnete Peter Felser und der nun offenbar von seinen Vertrauten zurückeroberte Kreisverband äußerten sich nicht zu der letzten Aktion, die bereits einen Monat zurück liegt.
Auch Oberstaufens Bürgermeister liefert nicht die gewünschte Rückendeckung, die Rainer Rothfuß in einer Pressemitteilung von ihm einforderte. Er betonte, dass die Sachbeschädigungen zu verurteilen seien, erklärte gegenüber all-in.de aber auch: »Die Zufahrt zum ‚Aquaria‘ leidet eher am schlechten Zustand des gesamten Anwesens des ‚Bassano‘ und Oberstaufen als Tourismus-Magnet leidet unter den Versammlungen der AfD.«
AfD-Treff Bassano bald Geschichte?
All das dürfte dem AfD-Funktionär und Gastwirt enorm zusetzen. Gerüchten zufolge denkt Keib darüber nach, sein Unternehmen aufzugeben. Das will dieser zwar auf Anfrage nicht kommentieren. Jedoch schrieb Keib erst am vergangenen Sonntag zu einem Artikel einer rechten Hetzseite, der das Auswandern in ein Ungarn unter Victor Orban empfiehlt: »Vermutlich die bessere Alternative. Die Füße hochlegen, das erreichte in Frieden frei genießen. Anstatt sich mit Schlafschafen, Extremisten der Antifa Vertretern der Behörden, und vor allem den ganzen Trojanern in den eigenen Reihen auseinanderzusetzen.«
Solange das Bassano ein Treffpunkt für die AfD ist, wollen die Initiator_innen der Proteste weiter gegen das Lokal demonstrieren. Auch andernorts kündigen sie Protest an: »Wir werden auch weiterhin überall dort direkt vor Ort protestieren wo die AfD versucht mit ihrer rechten Hetze in die Öffentlichkeit zu drängen«, resümiert Keine Stimme für Rassismus nach der Demonstration.
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