Nach anfänglich schnellem Handeln bleibt der SV Reute eine angekündigte Stellungnahme zum Rassismusvorwurf gegen seine Fasnetsgruppe schuldig. Teile der Gruppe beharren auf rassistischer Tradition.
Fast zwei Wochen nach dem angekündigten Termin hat der SV Reute noch immer keine Stellungnahme zu seiner rassistischen Fasnetsgruppe veröffentlicht. Diese wollte der Verein aufgrund der von zwei Bürgerinnen gegen ihn vorgebrachten Kritik verfassen.
Teil der Gruppe beharren auf rassistischer Tradition
Während der Verein nach der Kritik die fragliche Fasnetsgruppe umgestaltete und diese beim Umzug in Mittelurbach in diesem Jahr erstmals als »Team Kunterbunt« auftreten ließ, konnten sich Teile der Fasnetsgruppe Berichten zufolge noch nicht mit dem neuen Konzept anfreunden. So sollen Einzelne weiterhin den Ruf aus ihrer rassistischen Tradition verwendet und Kinder bedauert haben, dass sie nur noch als »bunte N…«* am Umzug teilnehmen dürften. Dies zeigt wie wichtig die ebenfalls vom SV Reute angekündigte Vereinsinterne Aufklärung zum Thema Rassismus wäre.
Doch nicht nur beim SV Reute wäre eine Auseinandersetzung mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit angebracht. So nahmen am Wangener Rosenmontag beispielsweise die »Amtzeller Z…innen«* teil und auch die »Schnurranten« des MV Obereisenbach benutzten das gleiche rassistische Auftreten wie es der SV Reute bis zu diesem Jahr getan hat. Für das fehlende Bewusstsein für Diskriminierung während der Fasnet gäbe es noch weitere Beispiele.
* Wir haben uns entschieden, das N- und Z-Wort hier nicht auszuschreiben, um deren rassistischen beziehungsweise antiziganistischen Gehalt nicht weiter zu reproduzieren.
(Titelbild von semjon_13, lizensiert unter CC BY-NC-SA 2.0)