Nachbau der sogenannten Schwarzen Wand zwischen den Blöcken 10 und 11 im Vernichtungslager Auschwitz I. An dem auch Todeswand genannten Kugelfang exekutierte die SS tausende Häftlinge, Widerstandskämpfer und Zivilisten. (CC by-sa UP 3.0 Agatefilm)

Mordaufruf gegen Ausländer und Geflüchtete an Donaurandwanderweg

Günzburg, 18. September 2018. Mordaufrufe, Beleidigungen und Parolen gegen Muslime und ihren Glauben hinterlassen Unbekannte am Donauradwanderweg. Der Vorfall ist Teil einer ganzen Serie von Straftaten gegen Muslime, die die Polizei bislang verschwieg.

Zwei Schilder auf dem Donauradwanderweg wurden im Tatzeitraum 16. bis 18. September 2018 mit verschiedenen höchst aggressiven rassistischen Sprüchen beschriftet. Darunter war auch der Aufruf, Türken, Albaner und Asylsuchende zu töten, eine Beleidigung gegen Angela Merkel sowie Parolen gegen Muslime und ihren Glauben, etwa: »Fuck Islam«. Das teilte die Polizei erst am 14. November 2019 auf Anfrage mit. Einen Täter konnte sie nicht ermitteln.

Polizei verschweigt Serie antimuslimischer Straftaten

An die Presse meldete die Polizei den Fall damals nicht. Erst als Allgäu ⇏ rechtsaußen Zweifel anmeldete, ob rechte Straftaten in der Region angemessen erfasst werden und nach Ermittlungen zu Taten in Günzburg fragte, die »den Islam«, dessen religiöse Einrichtungen oder vermeintliche Muslime zum Ziel gehabt haben könnten führte sie den Fall auf. Für das zweite Halbjahr 2018 listet die Polizei fünf derartige Fälle. Sie alle wurden als politisch rechtsmotiviert eingestuft, doch nur in einem Fall erging eine Pressemitteilung. Zuvor meldete die Polizei, dass am 1. Juni 2018 Autos von Besuchern einer Veranstaltung in einer Moschee mit Steinen beworfen wurden.


(Titelbild: Nachbau der sogenannten Schwarzen Wand zwischen den Blöcken 10 und 11 im Vernichtungslager Auschwitz I. An dem auch Todeswand genannten Kugelfang exekutierte die SS tausende Häftlinge, Widerstandskämpfer und Zivilisten. (CC by-sa UP 3.0 Agatefilm))


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