Die Polizei stuft eine Serie von offenbar gegen Muslime gerichteten Straftaten in Günzburg als politisch, aber nicht rechtsmotiviert ein.
Wie wir mehrfach berichteten, kam es in Günzburg im November und Dezember zu einer Serie von Straftaten, die sich offenbar gegen Muslime richten. Doch trotzdem die Polizei Hakenkreuze und »ausländerfeindliche Parolen« an den Tatorten feststellte, sind sie »zwischenzeitlich als PMK-nicht zuzuordnen eingestuft worden.« Das erklärte Polizeisprecher Holger Stabik am Montag auf Anfrage von Allgäu ⇏ rechtsaußen. PMK steht für politisch motivierte Kriminalität.
Serie islamfeindlicher Straftaten
Seit Anfang November gibt es in Günzburg mehrere Fälle von islamfeindlichen Sachbeschädigungen. Am 9. November schmierten Unbekannte »Fuck Islam« auf ein Fahrzeug im Wasserburger Weg. Diese Tat hielt die Polizei auf mehrfache Nachfrage von Allgäu ⇏ rechtsaußen entgegen aller kriminologischer Erfahrung zunächst für religiös motiviert, der Verfassungsschutz konnte die Tat gar nicht einordnen. Experten widersprachen bereits damals und waren der Auffassung, es müsse sich um extrem rechte Täter handeln.
In der Nacht auf den 23. November schmierten Unbekannte dann wieder islamfeindliche Parolen und Hakenkreuze an einen türkischen Laden und dessen LKW. Allgäu ⇏ rechtsaußen berichtete und sprach bereits damals von einer Serie muslimfeindlicher Straftaten in Günzburg.
In der Nacht von 2. auf 3. Dezember wurde in Günzburg ein Bestattungsfahrzeug aufgebrochen und Geld daraus gestohlen. Der Täter hat dann das Fahrzeug laut Polizei ebenfalls mit islamfeindlichen Parolen, sowie einem Hakenkreuz mit schwarzer Farbe besprüht. Auf Twitter kursierte ein Video. Erst nach dieser Tat bestätigte die Polizei, dass es sich um eine Serie von Straftaten handelt. In jedem der Fälle sind offenbar Muslime das Ziel. Zu einer Reihe ebenfalls gegen Muslime gerichteter Straftaten kam es bereits ab Mitte 2018.