Im April 2018 suchte ein Mitarbeiter einer Ravensburger Sicherheitsfirma in der Chat-Gruppe von Uniter nach einem Mitarbeiter als Stellvertreter für die Landeserstaufnahmestelle für Asylbewerber im baden-württembergischen Sigmaringen. Das schreibt das Nachrichtenmagazin stern.
Uniter geriet unter Druck, nachdem die taz Ende vergangenen Jahres unter dem Titel »Hannibals Schattenarmee« erstmals eine umfangreiche Recherche zu einem rechten Untergrundnetzwerk innerhalb von Bundeswehr, Polizei, Sicherheitsbehörden- und Unternehmen veröffentlichte. Seither werden immer neue Rechercheergebnisse veröffentlicht.
Ob die Vermittlung geglückt ist, geht aus dem Bericht des stern nicht hervor. Im April habe der Mitarbeiter die Chatgruppe verlassen, im Jahr 2018 nach eigenen Worten auch den Verein. Auf Anfrage des stern distanzierte sich der Chef der Ravensburger Sicherheitsfirma »entschieden« von »Gruppierungen wie Uniter«. Von der Jobbörse habe die Firma nichts gewusst. Die Schwäbische Zeitung berichtet ebenfalls und lokalisiert das Unternehmen in Weingarten.
Unpolitisch oder radikal rechts?
Der Verein bezeichnet sich selbst in jüngsten Erklärungen laut stern als »unpolitisch«, warnte aber noch im April vor der »Gewalt von sog. Zugewanderten«, die die meisten deutschen Medien angeblich nicht thematisieren. »Indirekte Sympathie für das NS-Regime« habe ein Teilnehmer im November 2018 auf der öffentlichen Facebook-Seite von Uniter gezeigt.
Nachdem Allgäu ⇏ rechtsaußen Anfang des Monats über ein Uniter-Treffen am Bodensee berichtete, bestritt der Verein ebenfalls entsprechende Bestrebungen. Sie seien eine »Erfindung der taz« und hätten »für deren zeitweilige Steigerung der Verkaufszahlen« sorgen sollen. Doch auch wir fanden rechte Bezüge und eine starke Affinität zu Waffen unter Mitgliedern.
Schon Ende August will sich Uniter erneut in Bregenz treffen. Wieder dürfte Mario P. der Organisator sein. Der fiel Allgäu ⇏ rechtsaußen bereits im Rahmen der Recherchen zu einer Sicherheitsfirma am deutschen Ufer des Bodensees auf. Zumindest online stand ein Mitarbeiter einer Langenargener Sicherheitsfirma mit P. in Kontakt, die Mitarbeiter aus dem Umfeld verbotener und militanter Neonazi-Gruppierungen beschäftigt. Zum Teil hat das die Firma jüngst eingeräumt.