In einem Schreiben behauptet der Anwalt des AfD-Bezirksrats Thomas Wagenseil, die Beobachtung des Verfassungsschutzes habe »keine rechtliche Grundlage« und sei rechtswidrig. Sie stüze sich »lediglich auf falsche Anschuldigungen eines Mitglieds der Antifa.«
Der Verfassungsschutz hat den Memminger AfD-Bezirksrat Thomas Wagenseil im Visier. Dies geht, wie wir mehrfach berichteten, aus einem Schreiben des Bayerischen Innenministeriums hervor. In ihrer Samstagsausgabe berichtet nun auch die Allgäuer Zeitung darüber. Die Zeitung zitiert aus dem Schreiben des Ministeriums, das auch Allgäu ⇏ rechtsaußen vorliegt: »Aktivitäten von Herrn Wagenseil auf Facebook wiesen in der Vergangenheit auf einzelne Beziehungen in den Phänomenbereich Rechtsextremismus (Identitäre Bewegung), vor allem jedoch auf eine positive Bezugnahme auf die Wehrmacht und die Waffen-SS hin.«
Wagenseil: »falsche Anschuldigungen«
Wagenseil verwahrt sich gegen die Vorwürfe. Die Beobachtung des Verfassungsschutzes habe »keine rechtliche Grundlage« und sei rechtswidrig, zitiert die Allgäuer Zeitung aus einem Schreiben von Wagenseils Anwalt an das Medienhaus. »Sie stützt sich lediglich auf falsche Anschuldigungen eines Mitgliedes der Antifa.« Die Behörden seien laut dem Schreiben von Wagenseils Anwalt aufgefordert worden, »die Beobachtung zu unterlassen«. Ansonsten werde man »gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen«.
Das Landesamt für Verfassungsschutz indes äußert sich nicht, ob das zutrifft. Man könne »keine personenbezogenen Auskünfte erteilen«, erklärte Behördensprecher Markus Schäfert dazu auf Anfrage.
Faible für Wehrmacht und Waffen-SS
Allgäu ⇏ rechtsaußen berichtete bereits kurz vor Weihnachten, dass Thomas Wagenseil unter Beobachtung des Inlandsgeheimdienstes steht. Am Tag darauf sahen wir uns einige der Facebook-Aktivitäten des gelernten Brauers genauer an. Nach unserer Recherche hat der Verfassungsschutz allen Grund, den Bezirkstagspolitiker genau im Blick zu halten. Ein besonderes Faible zeigt Thomas Wagenseil demnach für Wehrmacht und Waffen-SS. Herr Wagenseil sagt, dass er die entsprechenden Posts nicht auf seiner Facebook Seite getätigt hat, sondern diese gegen seinen Willen auf seinem Facebook Account gepostet wurden, da dieser gehackt wurde.
Als Mitglied des obersten Bezirksorgans Schwabens zeigt sich Wagenseil nun allerdings moderater und versucht, die ihm unangenehme Berichterstattung darüber zu unterbinden.
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