Unter dem Motto »Oberstaufen bleibt bunt« standen am Donnerstag rund 140 Menschen für ein solidarisches und weltoffenes Oberstaufen ein.
»Auch in unserem Bekannten- und Verwandtenkreis gibt es Menschen, die am Sonntag ihr Kreuz bei der AfD machen«, sagte eine Sprecherin der Initiative Unser Allgäu bleibt bunt während einer Kundgebung am Donnerstagabend in Oberstaufen. Sie kritisieren »die Hetze gegen Geflüchtete und ein sexistisches Weltbild der AfD«.
Anlass der Aktion war der gleichzeitig stattfindende Stammtisch der AfD in der Pizzeria Bassano. Axel Keib, der Betreiber der Pizzeria und Direktkandidat der AfD, lädt monatlich dazu ein.
»Wir haben Hass und Hetze satt«
»Wir wollen keinen AfD Treffpunkt bei uns und auch sonst nirgendwo. Wir haben die Hetze und den Hass satt, der von der AfD und all ihren Helfern ausgeht«, erklärten die Organisatoren von Oberstaufen bleibt bunt. Wer »so eine Partei« als Direktkandidat unterstütze, stehe »für Fremdenfeindlichkeit und ein überholtes Weltbild«.
Auch die mehrfach in Oberstaufen verteilten rassistischen Wahlaufrufe waren Thema: »Es passiert nicht nur irgendwo, sondern genau hier, in Oberstaufen werden rassistische Flugblätter verteilt und gegen Minderheiten gehetzt.«
AfD »alles andere als ungefährlich«
Für die Staufener Initiative ist die AfD »keine Protestpartei« und »alles andere als ungefährlich«. Sie habe »den gesellschaftlichen Diskurs weit nach rechts getrieben und die Mitte der Gesellschaft versucht sie immer weiter aufzuhetzen, gegen alles was vermeintlich fremd ist.« Doch dagegen wende man sich als Mitte der Gesellschaft.
Auch der evangelische Pfarrer Wagner beteiligte sich mit einer kurzen Rede an der Kundgebung. Darin warnte er: »Die Mutter aller Probleme ist nicht die Migration, sondern die Mutter aller Probleme ist die Angst.«
»Egal wo jemand herkommt«
Abschließend applaudierten die 140 Menschen dem Aufruf: »Wir wollen ein Oberstaufen, in dem sich jeder und jede wohlfühlen kann, egal wo jemand herkommt, an welchen Gott jemand glaubt oder wie jemand aussieht.«
Peá Eigler aus Oberstaufen hatte die Aktion organisiert – und damit weit mehr Menschen mobilisiert als erwartet. Einen Monat zuvor kamen zu einer Kundgebung zum gleichen Anlass bereits rund 60 Personen.
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