Die Zahl der bekannten Reichsbürger steigt rapide an. Bereits jetzt sind im Allgäu hunderte Anhänger bekannt. Einige davon dürfen sogar Waffen besitzen.
386 Personen hat die Allgäuer Polizei als der Reichsbürgerbewegung zugehörig identifiziert. Diesen Stand von Ende November 2017 teilte ein Behördensprecher nun auf Anfrage mit. 19 davon seien im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis. 652 Personen stünden noch zur polizeilichen Überprüfung aus. Sie gelten als Verdachtsfälle.
Die Zahl der von der Polizei identifizierten Reichsbürger steigt seit Monaten rapide an. Ende September galten noch 313 Personen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West als identifizierte Reichsbürger. Damals gab ein Sprecher der Behörde an, dass die Zählung abgeschlossen sei. Das wurde heute auf Nachfrage korrigiert. Die damals angegebene Personenanzahl sei korrekt gewesen. Jedoch war und ist das Prüfverfahren noch nicht abgeschlossen, heißt es in der Antwort der Polizei.
Erst im Dezember hat ein Reichsbürger in Dietmannsried um sich geschossen und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Im Besitz der Waffe war er trotz fehlender behördlicher Erlaubnis. Anfang November nahm die Polizei einen Gesinnungsgenossen in Sankt Mang fest, nachdem der Reichsbürger einen mit einem Sturmgewehr bewaffneten Amoklauf androhte.
Auch bayern- und bundesweit werden den Behörden laufend mehr Anhänger der Reichsbürgerbewegung bekannt und die Zahlen nach oben korrigiert. Bayerns Polizei musste sogar in mehreren Fällen gegen Reichsbürger in den eigenen Reihen ermitteln.
Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West ist zuständig für die Landkreise Günzburg, Lindau am Bodensee, Neu-Ulm, Oberallgäu, Ostallgäu und Unterallgäu, sowie die kreisfreien Städte Kaufbeuren, Kempten und Memmingen.
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