»Kein Denkmal für NS-Kriegsverbrecher«. Banner am Kriegerdenkmal auf dem Grünten im August 2016

Heimliche Heldengedenken

Zum diesjährigen Volkstrauertag gedachten extreme Rechte heimlich an einer Vielzahl von Kriegerdenkmälern im südlichen Schwaben ihrer sogenannten Helden.

Im Verlauf des Wochenendes wurden an insgesamt 17 Kriegerdenkmälern in den Landkreisen Unterallgäu und Günzburg sowie der Stadt Memmingen Bilder und Kerzen oder Kränze festgestellt. Eine Inschrift auf den Bildern stellt den Bezug zum »Heldengedenken« ausdrücklich her. »Sie gaben ihr Leben für Heimat Volk und Vaterland wo ist nun des Volkes Dank«, heißt es dort etwa.

Die Personen, die die Bilder dort abstellten, seien nicht bekannt. Das teilte ein Sprecher des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West gestern auf Nachfrage bezüglich extrem rechten Aktivitäten zum sogenannten Heldengedenken am Volkstrauertag mit.

Betroffen seien die folgenden Städte und Gemeinden gewesen. Zwei Mal Memmingen, Krumbach, Ottobeuren, Stetten, Sontheim, Bad Wörishofen, Dorschhausen, Kirchdorf, Rammingen, Tussenhausen, Ettringen, Markt Rettenbach, Steinheim, Eisenburg, Mindelheim, Niederrieden.

Neonazis verklären den Volkstrauertag traditionell zum Heldengedenktag, an dem herausragenden Verbrechern des Dritten Reiches huldigen. Bereits in der ersten Jahreshälfte führte der Stützpunkt Schwaben der Neonazi-Partei Der III. Weg teils recht einsame Gedenken zu Ehren ihrer Helden und gefallenen Soldaten durch.

»Kein Denkmal für NS-Kriegsverbrecher«. Banner am Kriegerdenkmal auf dem Grünten im August 2016
»Kein Denkmal für NS-Kriegsverbrecher«. Banner am Kriegerdenkmal auf dem Grünten im August 2016

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