Hunderte Neonazis marschieren am 1. Mai unter Beteiligung aus dem Allgäu durch das sächsische Plauen. Dabei trugen sie auch die bundesweit beanstandeten perfiden Plakate des Dritten Wegs. ©S. Lipp

Rassisten flyern nach Gefängnisausbruch

Memmingen, 6. August 2019. Nach Gefängnisausbruch verteilen Aktivisten der rechtsradikalen Partei Der Dritte Weg erneut rassistische Flugblätter.

In einem Beitrag auf ihrer Internetseite behauptet Der Dritte Weg eine Flugblattverteilung am Dienstag in Memmingen. Die eng an den historischen Nationalsozialismus angelehnte Partei als Anlass den Ausbruch zweier Straftäter aus einer örtlichen Justizvollzugsanstallt an. Zu diesem Zeitpunkt meldete die Polizei bereits, dass die Flüchtigen wieder gefasst waren. Den beiden ausländischen Staatsbürgern gelang es während eines Hofgangs die Gefängnismauer der Justizvollzugsanstalt Memmingen zu überwinden.

Ein Photo zeigt die Flugblätter, die in der Regel mehr oder weniger heimlich in Briefkästen gesteckt werden. Sie liegen Allgäu ⇏ rechtsaußen vor. Darin leiten die Neonazis aus einem »Sicherheitsgefühl der Bürger« ab, dass abwertend als »Fremdländer« bezeichnete Personen für »zunehmende« und »bestialische« Gewalttaten in Deutschland verantwortlich seien.

Statistiken verworfen, Politiker pathologisiert

Diese Behauptung will aber nicht so recht zu den von der Polizei erhobenen Fallzahlen passen. Deshalb werden diese als »nebulöse ›Kriminalitätsstatistiken‹« in Frage gestellt. Ohne Begründung heißt es, deren Erhebung habe »mit Wissenschaftlichkeit wohl nicht das geringste zu tun«, weshalb man ihnen nicht glauben solle.

Die Neonazis wollen sich allem vermeintlich Fremden entledigen, Politikern unterstellen sie »pathologische Verachtung für das eigene Volk« und eine »untertänige Fremdliebe«.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

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Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

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