Der Memminger Rechtsanwalt Christoph Maier wird für die AfD im Bayerischen Landtag sitzen. Damit schicken die AfD-Anhänger aus dem Allgäu ihren Bewerber mit dem deutlichsten rechten Profil nach München.
»Gerne geht er zum Schießen«, schrieb die Augsburger Allgemeine Zeitung in einem Portrait über Christoph Maier. »Seit Studententagen ist er Mitglied der Münchner Burschenschaft Sudetia«, heißt es in dem Beitrag. Als Student habe Maier in dem Wohnheim der schlagenden Verbindung gelebt. Jetzt soll der Jurist als Landtagsabgeordneter für das Allgäu nach München zurückkehren.
»Umfeld stramm rechtsnationaler Burschenschaften«
»Es ist vollbracht«, jubelte der Kreisverband Unterallgäu der AfD am Dienstag auf Facebook. Mit 13.301 Zweitstimmen konnte der Kreisvorsitzende von Listenplatz fünf auf zwei vorrücken und ist damit einer von insgesamt 22 AfD-Kandidaten, denen der Einzug in den bayerischen Landtag gelungen ist. Der Stimmanteil der AfD lag in Maiers Stimmkreis Memmingen deutlich über dem Landesdurchschnitt.
Maier soll sich selbst als konservativ und patriotisch beschrieben haben. Die Sudetia sehen Beobachter nach dem Bericht der Augsburger Allgemeinen »im Umfeld stramm rechtsnationaler Burschenschaften«. Bis heute Umgibt sich der künftige Landtagsabgeordnete mit Verbindungsstudenten. Erst im September Christoph Maier etwa den Ordnerdienst seiner Demonstration gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Ottobeuren auch aus dem Milieu korporierter Studenten.
Anschluss nach ganz rechts Außen
Als Redner in Ottobeuren konnte Maier Johannes Huber verpflichten. Nach Recherchen der Zeit gehört Huber zu den Bundestagsabgeordneten der AfD, die rechtsextreme Mitarbeiter für ihre Mandatsaufgaben und parlamentarische Arbeit beschäftigen. Auch Andreas Kalbitz sprach auf der Versammlung. Kalbitz besuchte 2007 ein sogenanntes Pfingstlager der heute wegen seiner neonazistischen Ausrichtung verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ).
Die Kundgebung zog entsprechendes Publikum an: Neben Burschenschaftern waren Vertreter der rechtsradikalen Identitären Bewegung, des örtlichen Rockermilieus und sogar Neonazis der Partei Der Dritte Weg in Ottobeuren. Schon früh zogen Veranstaltungen des Unterallgäuer AfD-Kreisverbands offen neonazistischen Besuch von Voice of Anger und der NPD an.
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