Am Neujahrsmorgen versuchen fünf Männer sich gewaltsam Zutritt zu einer Unterkunft für Asylsuchende zu verschaffen. Die Täter scheitern am Widerstand der Bewohner und können unerkannt fliehen. Ein »ausländerfeindlicher Hintergrund« ist für Polizei und Staatsanwaltschaft »nicht erkennbar«, das Verfahren eingestellt.
Das Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung gegen fünf Männer, die am Neujahrsmorgen in eine Unterkunft für Geflüchtete in Burtenbach eindrangen, wurde eingestellt, da kein Täter ermittelt werden konnte. Das teilte die Staatsanwaltschaft Memmingen gestern auf Anfrage mit.
Laut einem Behördensprecher drangen zunächst fünf unbekannte männliche Personen in die Unterkunft ein und befragten einen Bewohner nach dem Weg nach Thannhausen und verlangten von ihm, dass er dorthin mitkomme. Die Männer hätten zunächst die Unterkunft verlassen nachdem der Asylsuchende sie dazu aufforderte und drohte, die Polizei zu rufen.
Mit einem Feuerlöscher gegen die Türe geschlagen
Kurze Zeit später seien dieselben Männer aber wieder in das Heim gekommen. Zwei Bewohnern sei es gelungen, die Aggressoren aus dem Haus zu drängen. Um wieder ins Gebäude zu gelangen, hätten darauf zwei der Täter von außen gegen die Haustüre gedrückt. Bewohner hielten dagegen, woraufhin einer der Unbekannten mit einem Feuerlöscher gegen die Türe geschlagen habe, sodass das Glas zu Bruch ging. Damit stellt sich das Geschehen ein wenig anders dar, als noch von der Polizei kurz nach der Tat vermutet.
Wie die Polizei meint die Staatsanwaltschaft: »Ein ausländerfeindlicher Hintergrund ist nach den durchgeführten Zeugenvernehmungen nicht erkennbar.« Entsprechende Beleidigungen oder Parolen seien nicht geäußert worden. »Zumindest konnten dies die Zeugen nicht betätigen«, schreibt der Behördensprecher. »Nicht ausschließbar« handle es sich »um Personen, die in der Silvesternacht sich alkoholisiert auf dem Heimweg befanden.«
Nach Feiern im Umkreis, von der die Personengruppe gekommen sein könnte, sei nach Aktenlage allerdings nicht ermittelt worden, gab ein Sprecher der Behörde auf nochmalige Nachfrage telefonisch an. Das für politisch motivierte Kriminalität zuständige Fachdezernat der Kriminalpolizei sei nicht mit dem Fall befasst gewesen.
(Titelbild: Christian Schnettelker)