Der Vogter Kinderarzt Frank Kirchner findet eine beleidigende Postkarte in seinem Briefkasten. Zuvor kritisierte er mit anderen Ärzt_innen die sogenannten Grundrechte-Demos.
Wie die Schwäbische Zeitung am 4. Juni berichtete, fand der Vogter Kinderarzt Frank Kirchner am Pfingstsamstag eine beleidigende Postkarte in seinem Briefkasten. Adressiert war sie an ihn und »Kollegen«. Da er alleine in seiner Praxis arbeitet, geht er davon aus, dass damit die Ärzt_innen gemeint sind mit denen er Kritik an den sogenannten Grundrechte-Demos äußerte.
Mit Blick auf den Ravensburger Kinderarzt Dr. Jochen Welte, der dort eine Rede hielt, sagte Kirchner damals: »Wir wollen unseren Kollegen nicht denunzieren und keinen Grabenkrieg. Aber die Äußerungen sind nicht zu ertragen. Uns niedergelassene Kinderärzte hat es erschreckt, dass auf diesen Demonstrationen im ganzen Land – auch von Ärzten – medizinische Halbwahrheiten und Ideologien verbreitet werden.«
Kirchner fühlt sich bedroht
Weiter gab Kirchner gegenüber der Schwaebischen Zeitung an, sich durch die Postkarte bedroht und beleidigt zu fühlen, »da diese Demonstrationen auch von rechtsradikalen Vereinigungen unterwandert werden«. Welche Ansichten in den Kreisen der sogenannten Grundgesetz-Demos vertreten und verbreitet werden ist gut dokumentiert. Unter anderem warb dort eine Person für die Fantasiestaaten »Republik Baden« und »Republik freier Volksstaat Württemberg«.
Bei Anhänger_innen dieser beiden Reichsbürgerkonstrukte und ihrer Dachorganisation gab es erst kürzlich eine groß angelegte Razzia, bei der neben Fantasiedokumenten und Geldmitteln auch ein große Menge an Waffen gefunden wurde. Darunter laut LKA: Pfeil und Bogen, Macheten, Zwillen mit Stahlkugeln, Kurzwaffen, Schusswaffenmunition und eine Armbrust mit Zielfernrohr. Eine Person verfügte über 200 Messer mit feststehender Klinge, 190 Äxte sowie 520 Klapp- und Einhandmesser.