Markdorf, 24. Januar 2023. Die neonazistische Kleinstpartei Der Dritte Weg instrumentalisiert einen Femizid für ihre Propaganda.
Am 21. Januar 2023 tötete ein Mann in Markdorf seine von ihm getrennt lebende Frau. Das nutzt die neonazistische Kleinstpartei Der Dritte Weg, wie schon in Illerkirchberg, um ihre Propaganda zu verbreiten. Nur drei Tage nach dem Mord verteilten ihre Aktivis*innen nach eigenen Angaben Flugblätter mit rassistischem Inhalt.
Femizide – ein gesamtgesellschaftliches Phänomen
Die rechtsradikalen Aktivist*innen versuchen den Eindruck zu erwecken, es gäbe ein rassistisch begründetes Täterprofil. Doch Femizide, so werden die oft als »Beziehungsdrama« verharmlosten Morde an Frauen bezeichnet, sind ein gesamtgesellschaftliches Problem. Jeden Tag kommt es in Deutschland zu einem polizeilich registrierten Tötungsversuch an einer Frau. Jeden dritten Tag tötet ein Ex-/Partner eine Frau.
»Die Täter, von denen wissen wir, dass sie aus allen Herkünften aus allen Schichten kommen. Es gibt eben nicht den Täter-Typus, sondern es kann jeder Täter werden.« Das erklärt Christina Clemm, Fachanwältin für Familien- und Strafrecht, in einem Bericht des NDR. Außerdem sieht sie einen wichtigen Faktor im Besitzdenken der Männer. Diese glaubten sie dürften bestimmen was ihre Ex-/Partnerin tut. Ein Besitzdenken, das gerade auch bei Rechtsradikalen durch Parolen wie »Finger weg von unseren Frauen!« immer wieder deutlich wird.