Neonazi-»Heldengedenken« am Volkstrauertag

Wieder begehen Neonazis von Voice of Anger und Der Dritte Weg an verschiedenen Kriegsdenkmälern im Allgäu den Volkstrauertag als sogenanntes »Heldengedenken«.

»In stillem Gedenken an unsere gefallenen Soldaten« und »Nie wieder Bruderkrieg«, heißt es auf Tafeln, die Neonazis zum sogenannten »Heldengedenken 2022« an mehreren Kriegsdenkmälern im Landkreis Unterallgäu hinterließen. So etwa in Memmingen-Amendingen.

Das bestätigt die Polizei auf Anfrage: »Im Rahmen der polizeilichen Aufklärungsmaßnahmen stellten die Beamten an mehreren Kriegerdenkmälern im Landkreis Unterallgäu Devotionalien fest, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag durch unbekannte Personen abgestellt wurden.« Zudem wurde der Memminger Polizei demnach »eine Personengruppe auf dem Friedhof mitgeteilt, die bei Eintreffen von Polizeieinsatzkräften jedoch nicht mehr vor Ort war.« Ob es Angehörige von Voice of Anger waren, sei derzeit Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Strafrechtlich relevante Sachverhalte habe man nicht festgestellt.

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Neonazipartei Der Dritte Weg ebenfalls aktiv

Ob auch die Neonazipartei Der Dritte Weg im Sinne eines »Heldengedenkens« aktiv geworden ist, beantwortete die bayerische Polizei nicht. Nach Rücksprache mit der Staatsschutz-Dienststelle meldet auch die württembergische Polizei in Ravensburg, dass »bislang keine entsprechenden Vorkommnisse in unserem Zuständigkeitsbereich zum diesjährigen Volkstrauertag bekanntgeworden sind.« Nach Informationen von Allgäu rechtsaußen war Der Dritte Weg jedoch etwa in Meckenbeuren, im zur Gemeinde Halblech gehördenen Trauchgau sowie in Steingaden aktiv.

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