Friedrichshafen, September 2022. Anhänger der neonazistischen Partei Der Dritte Weg wollen in geschichtsrevisionistischer Manier am Bodensee der Heimatvertriebenen gedacht haben.
»Auch in Friedrichshafen am Bodensee gedachten unsere Aktivisten der Vetriebenen unseres Volkes«, schreibt die Neonazipartei Der Dritte Weg Anfang September auf ihrer Website. Dabei geht es ihnen allerdings nicht lediglich um die Vertriebenen: »Wir sagen unmissverständlich: Deutschland ist größer als die BRD, denn Verzicht ist Verrat!« Eine unter Rechtsradikalen beliebte Parole, mit dem sie geschichts- und gebietsrevisionistisch einen Anspruch Deutschlands auf einstiges und vermeintliches »Reichsgebiet« formulieren.
Dritter Weg steht in der Tradition des Dritten Reiches
Geht man nach dem Vertriebenendenkmal an einer Grünanlage an der Rotach, am Bodenseeufer beim Jachthafen, bei dem sich die Neonazis trafen, sind das Teile Russlands und des Baltikums, Westpreußen, Ostpreußen, Sudetenland, Oberschlesien, Siebenbürgen, Brandenburg, Danzig, Pommern, Schlesien, sowie Gebiete in Ungarn, Jugoslawien und Rumänien. Für diese sind am Denkmal jeweils Wappen eingelassen. Dazu heißt es: »Unserer Ostdeutschen Heimat zum steten Gedenken«.
Bereits früher stellte sich Der Dritte Weg im Allgäu mit sogenannten Heldengedenken in die Tradition des Dritten Reiches. Auch programmatisch ist die Partei eng an den historischen Nationalsozialismus angelehnt.