Wenn die Omas gegen Rechts am 5. März bundesweit auf die Straße gehen, stehen auch ihre Allgäuer Vertreterinnen an mehreren Orten »für eine solidarische, antirassistische und demokratische Gesellschaft« – und gegen Krieg, Krise und die extreme Rechte – ein.
Beginnend am 5. März werden die Omas Gegen Rechts bis zum 2. April in bundesweiten Aktionen Zeichen für eine solidarische Gesellschaft setzen. Das teilen die Omas gegen Rechts sowohl vom Bodensee als auch aus Füssen in Pressemitteilungen mit. Die Gruppen stehen nach eigenen Angaben »für eine solidarische, antirassistische und demokratische Gesellschaft, die Krisen im Zusammenhalt und mit bürgerschaftlichem Engagement bewältigt.«
Gegen Rechte und ihren Kriegstreiber
Ausdrücklich im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und den Protesten gegen die Maßnahmen »wehren« sich die Omas laut ihrer Presssemitteilung gegen »die gemeinsame Sache mit Rechten«. Es gäbe viele Gründe, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu kritisieren, aber »keinen einzigen, dies gemeinsam mit AfD und anderen Rechtsextremen« oder »bei unangemeldeten und undurchsichtlichen Versammlungen« zum Ausdruck zu bringen. Die Verschwörungsideolog*innen, extreme Rechte und Antidemokrat*innen, die häufig als Organisator*innen hinter den sogenannten »Spaziergängen« stünden, »nutzen die Ängste und Unzufriedenheit der Menschen, um zu polarisieren, zu radikalisieren und zu spalten«, so die »Omas« vom Bodensee.
Die Gruppe beschäftigt auch mit dem Krieg in der Ukraine: »Jenseits unserer Probleme mit der Bewältigung der Pandemie werden im Moment alle demokratisch gesinnten Menschen von den Nachrichten aus der Ukraine nahezu überwältigt.« Man müsse »zusehen, wie der Autokrat Putin – Liebling der globalen Rechten – den ersten Angriffskrieg auf europäischem Boden seit 1939 entfesselt hat.« Seit Jahren sympathisierten rechtsradikale und rechtspopulistische Gruppierungen weltweit, darunter auch die hiesige AfD, mit dem Autokraten Putin. So etwa der Lindauer AfD-Chef Rainer Rothfuß oder der antisemitische Aktivist Wjatscheslaw Seewald. Beide haben Einfluss auf die hiesige Querdenken-Bewegung haben.
Omas fordern Solidarität mit ukrainischer Bevölkerung und Putin-Kritiker*innen in Russland
Die Omas Gegen Rechts »stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine und fordern das Ende dieses völkerrechtswidrigen Angriffs.« Außerdem stehen sie »an der Seite der verfolgten Putin-Kritiker in Russland« und außerdem »an der Seite der Flüchtenden.«
In diesem Sinne solle die Mahnwache der Omas am 5. März ab 10 Uhr am Alten Rathaus auf der Lindauer Insel »zum Innehalten einladen und ein Zeichen für Respekt, Toleranz und Solidarität setzen.« Ihr Appell richte sich »an unsere eigene Gesellschaft und an die gesamte freie Welt: Steht zusammen, öffnet die Grenzen und tretet ein für ein friedliches Europa! Nie wieder Krieg!«
Gegen rechte »Hintermänner« und Verschwörungserzähler*innen
Auch die Füssener Omas gegen Rechts folgen dem bundesweiten Aufruf zu Aktionen für eine solidarische Gesellschaft. Ebenfalls am 5. März protestieren sie ab 12:45 Uhr am Magnusplatz vor dem Rathaus in Füssen. Es sollen die Bezirkstagsvizepräsidentin die Bezirkstagsvizepräsidentin Barbara Holzmann sowie Wolfgang Bader, der Dritte Bürgermeister der Stadt Füssen, sprechen. Um 13 Uhr soll unter dem Leuten der Füssener Kirchenglocken der Coronatoten der Stadt gedacht werden. Für jede*n davon soll eine weiße Blume niedergelegt werden. Auch für den Einsatz der Beschäftigten im Gesundheitssystem wollen sich die »Omas« in diesem Rahmen bedanken.
Auch in Füssen wollen die Omas bewusst ein positives Zeichen setzen. Dennoch wollen auch sie sich trotzdem »wehren gegen Erzähler von Verschwörungsmythen, Leugner der Erkenntnisse aus Wissenschaft und Politik, gegen Akteure und Hintermänner aus der rechten und rechtsextremen Szene, die versuchen, unsere demokratischen Werte zu unterlaufen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu untergraben.«