Gegen eine Impfgegnerin, die auf einer Querdenken-Demonstration Anfang Dezember in Ravensburg einen den Holocaust verharmlosenden gelben Stern trug, beantragt die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl wegen Volksverhetzung – und verfolgt weitere Straftaten.
Die Staatsanwaltschaft Ravensburg wertet das Tragen eines sogenannten Judensterns auf einer Querdenken-Demonstration als Straftat. Gegen die Person, die das Symbol mit der Aufschrift »ungeimpft« trug, hat die Behörde nun nach einem Bericht der Lindauer Zeitung von Donnerstag den Erlass eines Strafbefehls bei Gericht beantragt.
»Das Tragen des Sterns verharmlost den Holocaust«, erklärte eine Behördensprecherin gegenüber der Zeitung. Auch Veranstaltenden und Teilnehmenden der verschiedenen unangemeldeten Versammlungen der vergangenen Wochen könnten Konsequenzen drohen.
Impfgegnerin bagatellisiert Judenvernichtung
Anfang Dezember umrundeten rund 200 Personen aus dem Querdenken-Spektrum mehrfach den Weihnachtsbaum am Marienplatz in Ravensburg. Die Partei dieBasis hatte ursprünglich 30 Personen angemeldet. Entgegen einer behördlichen Auflage trug kaum eine*r der Teilnehmenden eine Maske zum Infektionsschutz oder hielt entsprechende Abstände ein.
Eine Teilnehmerin trug einen gelben Stern mit der Aufschrift »ungeimpft« auf dem Kopf, der an den Judenstern angelehnt ist, den die Nazis ihren Opfern anhefteten, bevor sie sie massenhaft ermordeten. Immer wieder fallen die Anhänger*innen von Querdenken damit auf, wie sie die Judenvernichtung im Dritten Reich bagatellisieren, relativieren und deren Opfer verhöhnen. Vielfach inszenieren sie sich selbst als Impfgegner*innen, die die Rolle der damals verfolgten Juden einnähmen und heften sich selbst gelbe Sterne an. Diese Art der Shoah-Relativierung ist als Volksverhetzung strafbar.
Die Dame wurde am 20. in Ravensburg bei der Demo wieder mit dem Stern gesehen.Hoffentlich bekommt sie eine hohe Strafe.