Anhänger*innen der Gruppe besichtigen das Areal in Altusried-Schmidberg, das zur völkischen »LebensOase« werden soll.

Anastasia-Siedlungsprojekte wollen im Allgäu Fuß fassen

Anhänger*innen der rechts-esoterischen und antisemitischen Anastasia-Sekte möchten an gleich drei Orten im Ober- und Westallgäu siedeln. Sie bezeichnen ihre Familien-Landsitze als »LebensOasen« oder »Freie Natürliche Ökodörfer«. Somit wird nicht direkt ersichtlich, um was für Gemeinschaftsformen es sich tatsächlich handelt und was für absurde – und gefährliche – Weltbilder sich dahinter verbergen.

Blondes wallendes Haar, Zepter und Krone: Mit einer germanisch-göttlich erscheinenden, der fiktiven Romanfigur Anastasia ähnelnden Frau, die eine einladende Bewegung mit ihrer Hand andeutet, wirbt eine derzeit über 400-köpfige Gruppe auf Telegram um neue Mitglieder. Über der Hand ist zu lesen: »This way friend«. Es ist eine für Sekten typische Strategie, auf die hier zurückgegriffen wird: Man versucht Anhänger*innen zu gewinnen, indem man vorgibt, ihnen den (einzigen) Weg zu einem erfüllten Leben weisen zu können. Im Beschreibungstext der Gruppe wird eine »Nachhaltige Siedlung im Θber All-gäu« als »Glaubensgemeindschaft« angepriesen. Nicht »zurück in die alte Zeit« solle es angeblich gehen, sondern der »Zeit VΩr-Raus«. Dafür wolle man nun sogenannte »LebensOasen« im Allgäu aufbauen. Tatsächlich strebt die Anastasia-Bewegung ein reaktionäres, anti-rationales, völkisches Zeitalter basierend auf vereinfachten, verschwörungsideologischen Welt- und Feindbildern an.

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»Magisches« Allgäu

Als treibende Kraft der Gruppe schreibt Benjamin W. dort: »Warum Oberallgäu? Saftige grüne wiesen, Rauschende Wasserfälle, Strahlende Sonne & regenbögen, Mächtige Berge, Kraftorte in fülle im Oberallgäu«. Eine beigefügte Karte soll illustrieren, dass es hier besonders viele »Plätze mit der Energie der neuen Erde« gäbe.

Das Allgäu wirkt auf die Esoterikszene seit jeher anziehend, denn Spirituelle und Esoteriker*innen halten es für eine besonders energetische Region voller mystischer Orte und magischer Landschaftselemente. Das hat sich offenbar auch innerhalb der Anastasia-Bewegung herumgesprochen. Während die Anhänger*innen, wie auch andere Völkische, aufgrund der dünn besiedelten Flächen in abgelegenen Gegenden Deutschlands einen Rückzugsraum finden, ist es im Allgäu zudem die vermeintlich spirituelle Energie, die lockt und die erhoffte Anknüpffähigkeit an die Bevölkerung über traditionelles Brauchtum, das dann entsprechend rechtsesoterisch und völkisch aufgeladen werden kann. Interessierte kommen nicht nur aus dem Allgäu. Manche nehmen mehrstündige Anfahrten auf sich, um Immobilien zu besichtigen und Kontakte herzustellen.

Gruppe will mehrere Immobilien kaufen

Anhänger*innen der Gruppe besichtigen das Areal in Altusried-Schmidberg, das zur völkischen »LebensOase« werden soll.
Anhänger*innen der Gruppe besichtigen das Areal in Altusried-Schmidberg, das zur völkischen »LebensOase« werden soll.

Die Gruppe plant an mindestens drei Orten im Oberallgäu Grundstücke und Anwesen zu erwerben. Dabei handelt es sich keinesfalls um die Gründungen harmloser Ökodörfer, wie der unauffällig klingende Name »Lebensoasen« den Anschein erwecken soll. Nicht nur, dass in dem zugehörigen Telegram-Kanal Anastasia-Videos und -Inhalte gepostet werden. Der Kopf der Gruppe, Benjamin W., selbst wirbt in einschlägigen Kreisen damit, dass es auch um die Errichtung von Anastasia-Familienlandsitzen gehen soll.

Mindestens an drei Orten im Ober- und Westallgäu will die Gruppe für mehr als sechs Millionen Euro Immobilien erwerben: Altusried-Schmidberg, Weiler-Simmerberg und Isny-Riedholz. Teilweise hatten sie diese bereits besichtigt und Kontakt zu den Eigentümer*innen aufgenommen. Zunächst will die Gruppe in Altusried-Schmidberg ein etwa 30 Hektar großes Areal mit dazugehörigem Gehöft kaufen. Hier sollen Permakulturgärten, Werkstätten, ein Gnadenhof, eine Baumschule, Heil- und Seminarzentrum sowie ein Waldkindergarten entstehen. Ein weiteres Anwesen mit 769m² Wohnfläche in der Nähe soll dazu kommen und als »Wellness Resort« fungieren. Ein Grundstück mit sieben Hektar in Maierhöfen-Riedholz in der Nähe von Isny im Westallgäu soll künftig Camping, Imkerei, einen »Permakultur Tierpark« und anderes beherbergen, während auf dem mit vier Hektar kleinsten Areal bei Weiler-Simmerberg Tipis, Jurten, Baumhäuser, Schwitzhütten gebaut werden und Menschen in Wägen und »Tiny-Houses« leben können sollen. Außerdem will man dort »Heilige Zeremonien« zur »Kontaktaufnahme mit den Naturspirits« abhalten.

Besonders brisant: Waldkindergarten und »Schetinin-Schule« angedacht

Schon seit einigen Jahren versuchen Anastasia-Anhänger*innen auch in Bayern eigene Schulen zu gründen. Aus einer schriftlichen Anfrage der Landtagsabgeordneten Katharina Schulze an die Staatsregierung zur Anastasia-Bewegung in Bayern (Drs. 18/368) geht schon 2019 hervor, »dass es einzelne Versuche in Bayern gab, Schulen zu gründen, die nach den durch [den Autor der Anastasia-Romanreihe] Megre propagierten LAIS-Prinzipien organisiert werden sollten.« In Prien am Chiemsee gab es 2015 einen gescheiterten Versuch, die »LAIS-Schule Chiemgau« zu gründen, deren »Antrag auf Neubau […] aufgrund verschiedener baulicher Aspekte« abgelehnt wurde.

Verwandt ist das »LAIS-Prinzip« mit dem aus Russland stammenden »Schetinin-Schulkonzept«. Beiden liegt die esoterische Sicht zugrunde, dass Kinder alles Wissen in sich trügen und es nur »anzapfen« müssten, um angeblich innerhalb kürzester Zeit außergewöhnliche Lernerfolge zu erzielen. Schetinin-Schulen sind naturverbunden und nationalistisch orientiert, was ihnen eine gewisse Beliebtheit zugleich in rechtsradikalen, Reichsbürger- und Anastasiakreisen verschafft. Ehemalige Schüler*innen der Schetinin-Schule in Russland berichten von körperlichen Strafen und militärischem Drill. Erst im September diesen Jahres wurde eine illegale Schule bei Rosenheim, die offensichtlich dem Querdenken-Milieu zuzurechnen ist und eine vermutete Nähe zum Schetinin-Konzept aufweist, behördlich geschlossen. Die Begründerin der Schule nannte ihr Schulkonzept »Lernoase«.

Auch im Projekt der »LebensOase« sollen pädagogische Ziele verfolgt werden. Intern heißt es, man wolle ein »freies natürliches Ökodorf« und »Bildungssystem im Allgäu« errichten. In der öffentlichen Online-Spendenkampagne ist von einem »Menschlichen Waldkindergarten«, »Neuen Bildungsystemen« und »Nachhaltiger Bildung« die Rede. Anhänger*innen sollen mithelfen, »eine neue art An Schule zu gründen«. An anderer Stelle ist ausdrücklich die Rede von einer »Schetinin-Lebensschule«.

Involviert in den derzeit aus rund 30 Personen bestehenden inneren Kreis um Benjamin W. ist auch Rowena J. Sie soll zuständig sein für die Bereiche »internationale Vernetzung«, »Kinderrespekt & Schutz« – und »Lerngruppen«. Erst am Mittwoch berichtete der Bayerische Rundfunk (BR) über die Aktivistin aus Breitenbrunn im Unterallgäu, sie habe im März einen Antrag auf die Neugründung einer Grund- und Mittelschule eingereicht, der abgelehnt wurde. Immer wieder tritt sie mit dem seit Jahren bekannten Impfgegner Rolf Kron auf Querdenken-Versammlungen auf, der auf einer davon als Redner den Hitlergruß zeigte und den Nationalsozialismus relativierte. Interviews lehnt die Frau ab, schreibt aber auf Telegram, dass sie ihre Pläne für die Schulgründung weiterverfolgen und eine neue Zulassung für das kommende Schuljahr erwirken möchte – womöglich als Teil der »LebensOase« im West- und Oberallgäu, spekuliert die Süddeutsche Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf Recherchen von Allgäu rechtsaußen.

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Krude antisemitische und okkult-rassistische Einflüsse

»This way friend«: Mit Anastasia-Symbolik, Kolovrat und Triskele wirbt die Gruppe auf einem Flyer für ihre »LebensOase«.
»This way friend«: Mit Anastasia-Symbolik, Kolovrat und Triskele wirbt die Gruppe auf einem Flyer für ihre »LebensOase«.

Neben zahlreichen pseudowissenschaftlichen, esoterischen und okkult-rassistischen Einflüssen, von denen W. beeinflusst ist, spielen antisemitische Verschwörungsmythen eine Rolle in seiner Gedankenwelt. Von einer geheimen »Bruderschaft des Sterns« spricht der 28-Jährige Münchner etwa in einem Chat-Beitrag. Das seien »144000 Sternenwesen […], die auf der Erde mit der Absicht inkarniert haben, Licht und Dunkelheit auf okkulte Weise zu beeinflussen. Mitglieder des Sternenordens« hätten »mit telepathischer Führung durch die Bruderschaft die Weltgeschichte beeinflusst«, seien »als Druiden-Priester in der keltischen Kultur aktiv« gewesen und sollen »mit Jesus und Maria Magdalena […], [an] einer positiven Blutlinie als Gegengewicht zu den Machenschaften der dreizehnten Blutlinie des Schwarzen Adels« gearbeitet haben. Der »Schwarze Adel« wird von Verschwörungsideolog*innen als satanistische oder – insbesondere vom unter dem Pseudonym »Jan van Helsing« publizierenden Geschitsrevisionisten Jan Udo Holey – als mächtige jüdische Familien verstanden, die weltweite Macht anstreben würden: Der antisemitische Weltverschwörungsmythos schlechthin.

»Seit den Zeiten von Atlantis« sei diese ominöse »Bruderschaft des Sterns nicht mehr öffentlich aufgetreten«, sondern habe »mit ihren Anhängern im Geheimen« gearbeitet. Um Atlantis ranken sich viele Legenden; von rechts-esoterischen Verschwörungsideolog*innen werden diese jedoch mit rassistischen Ideen besetzt und als Urheimat der »Arier« aufgefasst. Erwähnt sei nochmals Holey, der Videos über diese Märchen veröffentlichte. Der Antisemit Ryke Geerd Hamer, Begründer der in der Anastasia-Bewegung populären »Germanischen Neuen Medizin«, teilt den Glauben an die atlantische Urheimat der »Arier« ebenfalls. Auch Benjamin W. sieht sich offenbar selbst als Nachfahre der Atlanten, wenn er in erster Person Plural schreibt: »Wir leben an geheim gehaltenen Orten auf der Oberfläche des Planeten« und dass die »Bruderschaft des Sterns […] das letzte unverfälschte Überbleibsel von den Mysterienschulen des Lichts in Atlantis« sei. Weiter heißt es: »Durch telepathische Beeinflussung hat die Esoterische Bruderschaft den wissenschaftlichen Fortschritt geleitet, besonders durch Nikola Tesla«. Dieser galt zunächst als durchaus erfolgreicher Erfinder und Patentanmelder, der in späteren Jahren hingegen unrealistischen, phantastischen Vorstellungen nachhing und sich damit zu einer beliebten Person in der pseudowissenschaftlich-esoterisch-braunen Ecke machte. Nebenbei war er auch noch Eugenik-Befürworter. Auch in der künftigen »LebensOase« sollen pseudowissenschaftliche »Forschungen« nach Tesla sowie etwa zu »freier Energie«, »übersinnlichen Phänomenen« oder »interdimensionalen Gegebenheiten« vorangetrieben werden. Auch für »Multidimensionale Vernetzung« hat die Gruppe ein »Referat« geschaffen. Der Posten ist allerdings noch unbesetzt.

Reichsbürger-Inhalte

In der internen Kommunikation der Gruppe finden sich weitere deutliche Hinweise auf die politische Ausrichtung. Etwa ein Link zur Website eines Zentralrats Deutscher Staatsbürger – Deutsches Zentrum für Menschenrechte e. V. Nicht nur der offenbar an Einrichtungen wie den Zentralrat der Juden in Deutschland angelehnte Name lässt aufhorchen. Reichsbürger-typisch heißt es dort schon auf der Startseite: »Der Zweite Weltkrieg ist nie wirklich beendet worden. Es gibt keinen Friedensvertrag zwischen Deutschland und den Alliierten«.

Auf einem Flugblatt, das für die »LebensOase« wirbt, ist ein rechts-esoterisches Symbol abgebildet, das eine Triskele sowie ein sogenannte Kolovrat – ein achtspeichiges Hakenkreuz – zeigt. Beide Symbole fanden Verwendung im Nationalsozialismus und sind unter Rechtsradikalen bis heute beliebt; letztere insbesondere im russischsprachigen Raum.

Unklare Finanzierungslage

»Geld wird bald im Überfluss vorhanden sein« und »alles [wird] gut gehen […] wenn ihr vertrauen habt«, verspricht der Gruppengründer seiner Anhänger*innenschaft. Doch ganz so glatt wie Benjamin W.  glauben machen will läuft es für die »LebensOase« nicht. Zwar haben bereits mehrere Finanziers ihre Unterstützung zugesagt, über eine Million Euro will W. bereits gesammelt haben. Dennoch »erbitte« er »die Hilfe des Volkes« und versucht, 144.000 Euro für den Kauf der Immobilie in Schmidberg via Crowdfunding zu generieren. Interessent*innen sollen dort für ein »Hogwards in Bayern« spenden. Der Name dürfte an die Kinderbuchreihe Harry Potter angelehnt sein, in der es eine Schule für Hexerei und Zauberei namens Hogwarts gibt. Erfolgreich ist das nicht. Bis Anfang der Woche brachte das Crowdfunding gerade einmal 221 Euro, also rund 0,15 Prozent der Zielsumme ein.

Eine Finanzierung über die GLS-Bank ist dagegen nicht ausgeschlossen. Nachdem W. dort um Hilfe bei der Finanzierung bat, schrieb ein Mitarbeiter des Kreditinstituts: »Was sie inhaltlich planen geht aus den Unterlagen gut hervor.« Wie sich das »in eine Finanzplanung übersetzt auf deren Grundlage wir über eine Finanzierung sprechen können«, müsse aber noch nachgereicht werden. Ob es wirklich zu einer Kooperation kommen könnte, wollte das anthroposophische Kreditinstitut auf Anfrage nicht kommentieren. Als »Geschäftsidee« für die Finanzplanung stellt sich W. unter anderem »heilsame Dienstleistungen« vor. »Wichtig« sei das »Versprechen, in einer unter 4- Wochen-Kur alle Menschen von Krebs, Alzheimer uvm zu heilen«. Auch in Deutschland verbotene Ayahuasca-Zermonien für einen psychedelischen, angeblich spirituell reinigenden Rausch könne er anbieten.

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Gemeinde will sich nicht zum »Steigbügelhalter« machen lassen

Als diese Ausrichtung des Projekts bekannt wird, gehen bisherige Unterstützer auf Abstand. »Ich bin total konsterniert«, sagte etwa der Altusrieder Erste Bürgermeister Joachim Konrad (CSU), als er mit den Recherchen von ZEIT online und Allgäu rechtsaußen konfrontiert wird. »Die sind mir eher alternativ vorgekommen, vom ganzen Habitus, vom Look und so weiter. Nie im Leben hätte ich da an etwas Völkisches oder Rechtsradikales gedacht«. Seine angebotene Unterstützung sei damit hinfällig, er wolle sich nicht als »Steigbügelhalter« hergeben. »Sie dürfen uns glauben, dass wir bestimmt keinerlei Unterstützung für solche Unternehmungen tätigen werden, sondern im Gegenteil unser Möglichstes geben werden, keine völkischen oder rechtsradikalen Gruppierungen hier ansässig werden zu lassen«, erklärte auch der Dritte Bürgermeister Stephan Braun. Nun informiere sich der Gemeinderat bei Fachstellen, welche Handlungsspielräume es gäbe und suche das Gespräch mit anderen, die auf die »LebensOase«-Gründer hereinfallen könnten. Derzeitige Eigentümer der Flächen, die die Gruppe kaufen wollte, distanzierten sich auf Anfrage.

Damit dürfte sich das Projekt in dieser Form und an den angedachten Standorten erübrigt haben. Man darf aber dennoch davon ausgehen, dass sich die bundesweit rund 400 an der »LebensOase« Interessierten regional und überregional weiter umsehen werden. Ohnehin sind die Überscheidungen zur Anastasia-Szene und der weiterhin aktiven Querdenken-Bewegung groß. Einige der Anhänger*innen verstehen sich auch als Teil der sogenannten »Akademie Engelsburg«, deren Kopf Martin Laker aus Witten am 22. Mai 2021 in seinem bundesweiten Telegram-Kanal mit damals über 47.000 Followern dazu aufrief, Bundesland-Gruppen beizutreten »mit dem Ziel, Gleichgesinnte in der Umgebung zu finden.« Eine Art Fusion der Querdenken- und Anastasia-Szene. In diesen 16 Bundeslandgruppen formierten sich sodann unzählige über die ganze Republik verteilte Regionalgruppen. Außerdem gibt es Gruppen für Österreich, Schweiz und – eigens ausgeweisen – Südtirol.

Die wie im Falle der »LebensOase« oberflächlich esoterisch-hippiesk anmutenden Gruppen beziehen sich ideologisch jedoch auf den Gründervater und Ökoguru Martin Laker. Er ist Sektenprophet, der im falschen Jahrtausend und der falschen Dimension feststecken, aber irgendwann wechseln und seine Anhänger mitnehmen will. Laker ist gut vernetzt in rechtsesoterische und verschwörungsideologische Kreise. Vor allem vertritt Laker zutiefst sexistische und rassistische Positionen, verbreitet Reichsbürger-Ideologie und Q-Anon-Mythen. Über allem sieht auch er Anastasia. Der strahlenden Romanheldin untergeordnet, erklärt Laker, sei dann Q mit seinen Q-Anons, den »digital soldiers« der Bewegung, wie sich Laker auch selbst beschreibt. Anastasia habe »den ganz obersten Plan gemacht« und das Ziel sei, das jetzige »satanische Konstrukt« abzubauen und dann, nach einer mehrjährigen Phase der Militärdiktatur, ein deutsches Reich zu errichten. Bislang erfahren die Gruppen kaum Beachtung und agieren weitgehend an der Öffentlichkeit vorbei.


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