»Für Hitler« schmieren Unbekannte in der Nacht auf Freitag in Memmingen auf eine Ausstellungstafel, die an die Taten der Nationalsozialisten erinnern soll. Daneben sprühen sie ein Hakenkreuz. Ein anderer Tatverdächtiger beschädigt in der selben Nacht erneut eine Tafel über jüdisches Leben.
In der Nacht auf Freitag stellte die Polizei einen jungen Mann, der betrunken am Martin-Luther-Platz eine Ausstellungstafel verbog. Zudem hatte eine andere Täterschaft in der selben Nacht eine weitere Ausstellungstafel mit roter Farbe beschmiert. Beides bestätigt ein Ermittler auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen.
Die Tafeln sind Teil einer Freiluftausstellung über die Spuren, die alte und neue Nazis in der Region hinterlassen (haben). Die verbogene Tafel beleuchtet jüdisches Leben in Fellheim. Erst als die Polizei tagsüber den Tatort begutachtete, fiel auf, dass eine andere Tafel mit den Worten »für Hitler« und einem Handabdruck beschmiert wurde. Die Tafel beschreibt, wie die Nazis die ehemalige Tierzuchthalle in Kempten als Bühne nutzten. Das Areal war auch Außenlager des KZ Dachau.
Die Polizei geht im Fall der Schmierereien gesichert von einer rechtsmotivierten Tat aus. Auch, weil in der Nacht mit derselben Farbe ein Hakenkreuz auf eine Bank in der Nähe der Ausstellung sowie unter anderem einen »Smilie« mit heruntergezogenen Mundwinkeln an ein »ausländisches Schnellrestaurant« geschmiert wurden. Das erfuhr Allgäu rechtsaußen aus Ermittlerkreisen. Der in der Nacht gestellte Mann indes komme hier nicht als Täter in Frage, da an seiner Handfläche keine Farbspuren festzustellen waren. Erst im August beschädigten Unbekannte mehrfach die Freiluft-Ausstellung.