Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) hat die Polizei alarmiert, weil er Angst um seine Familie hatte. Ein Mann, der offenbar Querdenken nahesteht, habe ihn immer wieder unter einem Pseudonym bedroht, als »Mörder« und »Abschaum« bezeichnet. Zuletzt habe der Mann geschrieben, dass er Bosse und seine Tochter beobachtet hat. Das berichtet die Allgäuer Zeitung am Donnerstag unter dem Stichwort »Streit«.
Inzwischen habe die Polizei den Verantwortlichen gefunden, der Bosse schon mehrfach bedroht und beleidigt, als »Mörder« und »Abschaum« bezeichnet hatte. Grund für die Drohungen soll Bosses Position zur Corona-Pandemie und seine Befürwortung der Impfungen gewesen sein. Nun habe der bis dato Unbekannte auch davon gesprochen, dass er Bosses Tochter beobachtet habe. Daraufhin alarmierte Bosse aus Angst um seine Familie die Polizei. Nach deren Besuch habe sich der Täter bei Bosse entschuldigt, seine Aussagen in Bezug auf die Impfung nehme er aber nicht zurück.
Verschwörungsmythen und Umsturzphantasien auch in Kaufbeuren
Über die Impfungen sagen insbesondere Anhänger*innen der Querdenken-Bewegung, sie sei dazu da, um im Rahmen einer globalen Verschwörung einen Genozid an der Menschheit zu begehen. Politiker*innen werden in diesem Narrativ als Helfer und Mitverantwortliche bezeichnet. Entsprechend sind sie immer wieder Beleidigungen und Bedrohungen aus diesem Milieu ausgesetzt. Teils wird ihr Lebensrecht in Frage gestellt. Bundesweit häufen sich Angriffe aus dem Querdenken-Milieu seit ein Mann in Idar-Oberstein den Mitarbeiter einer Tankstelle erschoss, nachdem dieser den Täter auf die Maskenpflicht hinwies.
Auch in und um Kaufbeuren treiben Unbekannte mit einschlägigen Straftaten diese Radikalisierung voran, während sie auf Versammlungen ganz offen Verschwörungsmythen und Umsturzphantasien verbreiten. Auf einer dieser Versammlungen sprach auch Oberbürgermeister Stefan Bosse, suchte den Dialog – und scheiterte.
Wie lange dauert es noch bis die verboten werden und beobachtet werde und vor ein Gericht gestellt werden wo es keine Freunde von diesen Nazis gibt.