Trotz Geheimniskrämerei kann die AfD in Oberstaufen erneut nicht ohne Protest tagen. Der neue Veranstaltungsort soll künftig »eher nicht« mehr zur Verfügung stehen.
Wieder einmal lud die Allgäuer AfD am Freitag zu einer Vortragsveranstaltung nach Oberstaufen. Doch dieses Mal sollte der Abend mit Stephan Protschka und Peter Felser nicht wie sonst üblich im AfD-Stammlokal Bassano stattfinden, wo die Rechtsaußenpartei sich in den letzten Monaten immer wieder mit Protest konfrontiert sah. Den genauen Ort sollten Parteianhänger erst nach einer Anmeldung erfahren. Trotzdem fanden eine handvoll Parteigegner_innen heraus, dass die AfD im Thaler Festsaal in Thalkirchdorf tagen würde und versammelten sich spontan dort.
»Möglichst ungestört hetzen«
»Nachdem die AfD in Oberstaufen in der Pizzeria Bassano längst einen etablierten Treffpunkt für Ihre menschenverachtende Hetze gefunden hat, wurde nun offensichtlich nach weiteren Treffpunkten gesucht, um möglichst ungestört gegen Minderheiten zu hetzen, den Klimawandel zu leugnen und sich in menschenverachtender Ideologie zu schulen«, erklärt einer der Aktivist_innen seine Motivation. Der Thaler Festsaal erfülle wohl diese Anforderungen, da er sich ein Stück außerhalb des eigentlichen Dorfes befinde.
Zunächst protestierten einige Antifaschist_innen und Thalkirchner_innen vor dem Haupteingang des Festsaals mit einem Banner mit der Aufschrift »unser Allgäu bleibt bunt«. Dort wurden sie jedoch nach eigenen Angaben von einem Sicherheitsdienst des Geländes verwiesen und platzierten sich neuerlich 20 Meter vom Eingang entfernt an der Einfahrt zum Parkplatz des Lokals, wo sie ihren Protest fortsetzen konnten.
AfD-Jugendbeauftragte soll Protest provoziert haben
Nachdem die abendliche Aktion beendet war, soll die neue Jugendbeauftrage der AfD im Allgäu, Jane Schulz, das Gebäude verlassen und den Protest gefilmt haben. Das berichtet einer der Demonstrierenden. Dabei soll Schulz ohne Mundschutz und unter Missachtung des Mindestabstands provoziert haben, bis die Polizei eingegriffen und sie des Platzes verwiesen habe.
»Der AfD kein ruhiges Hinterland«
»Wir gönnen der AfD kein ruhiges Hinterland«, so einer der Protestler. »Wir alle kennen die Folgen der Diskursverschiebung nach rechts – Stichwort Hanau, Halle, Lübcke – und fragen uns, warum der Pächter, der im Dorf bestens vernetzt und integriert ist, dieser offensiv rechten Partei einen Raum gibt.«
Bis kurz vorher habe er nicht gewusst, dass es die AfD ist, die den Festsaal belegen würde, erklärt der Pächter auf Anfrage von Allgäu rechtsaußen. »Ich halte mich da neutral«, sagt er auf die Frage, ob er die AfD wieder in sein Lokal lassen werde. Aber das sei »im Dorf nicht so gut angekommen. Deshalb: Eher nicht.«
Es ist wunderbar, etc., etc., wie akribisch genau und präzise ihr den Aufritten der AFD nachgeht, dass ihr am Fr. die Location in Thalkirchdorf ausfindig gemacht habt (war selbst bei Friday) und freue mich auf den nächsten Protest vor dem Bassano, hoffe, dass in Thalkirchdorf nichts mehr geht.
Mit solidarischen Gr.
W. Walker