Korb für Neonazi und Waffen-Fan Steven Dziuba: Mit 1,16 Prozent der Stimmen verweisen die Woringer den Gemeinderatskandidaten auf den letzten Platz.
Das Votum könnte klarer kaum sein. Rund 99 Prozent der Woringer Wähler erteilen dem Neonazi Steven Dziuba eine Abfuhr – bei einer recht hohen Wahlbeteiligung von 70,51 Prozent. Der 43-Jährige konnte gerade einmal 141 Stimmen ergattern und landet auf dem letzten Platz für den Woringer Gemeinderat. Angetreten ist er auf Platz 7 von 24 der erst im Dezember gegründeten Gesamtliste »Wir für Woringen«.
In der Verwaltungsgemeinschaft, in der auch die rechtsradikale Propagandaschmiede Oldschool Records operiert, ist das zunächst nicht aufgefallen. Dabei macht Steven Dziuba selbst auf dem Photo, mit dem er sich für den Woringer Gemeinderat aufstellte, keinen Hehl aus seiner Gesinnung. Dort posiert er in einer Mütze mit dem Logo eines bekannten Neonazi-Musikers und seiner Band.
Rechtsrock, Skinheads und Waffen
Doch nicht nur die Musik der Neonazis hat es dem geschiedenen Familienvater angetan: »Ich hatte Ausgang. Und in der heutigen Zeit brauch man da a gutes Werkzeug«, schreibt Dziuba etwa zu einem Photo auf Instagram, das ihn mit Beil posierend zeigt. Die Aufschrift »Hausordnung« verweist auf den Verwendungszweck des Werkzeugs als Waffe.
Auf Facebook zeigt er sich mit Schusswaffe und schreibt dazu: »auf der jagdt«. Auf seinem früheren Titelbild wünscht er sich offenbar Verhältnisse wie in der Hochphase der Skinheads zurück. Damals zogen Neonazibanden gewalttätig auch durch das Allgäu. Aus dieser Zeit dürfte eines von Dziubas Partyphotos stammen, das entsprechendes Klientel zeigt. Auf ein weiteres Photo von sich selbst ist der Aufruf »Widerstand fürs Vaterland« montiert. Andere Bilder verweisen auf germanische Götter oder zeigen Dziuba in Klamotten von Neonazimarken.