Symbolbild Sturmgewehr 44 CC by-sa 4.0 Claus Ableiter

Polizei: »Keine Erkenntnisse« für politisches Gründungsmotiv bei waffenhortenden Sondlern

Die Gruppe rechter Sondengeher habe sich nicht formiert, um rechte Straftaten zu begehen. Das sagt die Polizei, die bei Gruppenmitgliedern jüngst ganze Waffenarsenale aushob – und wegen politisch motivierten Straftaten ermittelt.

Im Zusammenhang mit der Sondlergruppe, bei der die Polizei ganze Waffenlager aushob, lägen den Ermittlern weiterhin »keine Erkenntnisse dafür vor«, dass die Gruppe sich formierte, um rechtsmotivierte oder andere Straftaten zu begehen. Dies teilte die Polizei am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Waffenhortende Sondler entpuppen sich als Neonazis

Allerdings ermittelt die Polizei laut derselben Antwort gegen fünf Personen wegen politisch motivierter Straftaten und gegen acht Personen wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz. Zudem laufen demnach gegen 13 Personen Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Gegen zwei Personen wurde ein Verfahren wegen Diebstahls eingeleitet, wobei diese Personen mittlerweile als erwiesen unschuldig gelten. Gegen den rechten Administrator der Gruppe und einen weiteren Tatverdächtigen ermittelt die Polizei wegen Bedrohung und Beleidigung.

Erst auf unsere Nachfrage entpuppten sich die waffenhortenden Sondler Mitte des Monats als Neonazis. Laut Antwort fanden die Ermittler auch nationalsozialistische Devotionalien und Militaria wie Anstecknadeln und Orden. Weiter sprach die Polizei auch von mindestens sieben geteilten Bildern »mit antisemitischem oder fremdenfeindlichem Inhalt oder solche[n], die das Dritte Reich verherrlichen«.

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Scharfe Maschinenpistole, Kurzwaffen, Wehrmachtskarabiner, Munition und Sprengstoff sichergestellt

Symbolbild Sturmgewehr 44 CC by-sa 4.0 Claus Ableiter
Symbolbild: Sturmgewehr 44manche Rechte vorbehalten von Claus Ableiter

Die Aufmerksamkeit der Behörden zog die Gruppe selbst auf sich. Der Gruppenadmin hatte einen der Sondengeher beleidigt und bedroht nachdem dieser seine rechtsradikalen Äußerungen kritisiert hatte. Der Betroffene erstatte Anzeige und brachte so die weiteren Verfahren ins Rollen.

Es folgten Razzien durch Spezialkräfte in mehreren Objekten in den Landkreisen Neu-Ulm, Biberach und Dillingen an der Donau. Bei den Razzien stellte die Polizei ganze Arsenale von Waffen sicher, darunter auch scharfe Kriegswaffen, scharfe Munition und Sprengstoff.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

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