Hakenkreuze auf Wahlplakate geschmiert

Reutte, 12. September 2019. Wegen Gesinnungsunterschieden zu einer wahlwerbenden Partei sprühen zwei tiroler Jugendliche unter anderem Hakenkreuze auf deren Plakate.

In der Nacht zum 12. September 2019 verunstalteten zwei Täter mehrere Plakate einer wahlwerbenden Partei im Ortsgebiet von Reutte indem sie diese mit schwarzer Farbe besprühten. Das berichtet die Tiroler Landespolizei noch am selben Tag. Nachdem unbeteiligte Personen die unbekannten Täter zur Rede hätten stellen wollen, ergriffen diese mit Fahrrädern die Flucht. Beim Parkplatz der Therme »Ehrenberg« ließen sie demnach die Fahrräder stehen und flüchteten zu Fuß in das angrenzende Waldstück.

Hakenkreuzschmierereien als »betrunkene dumme Idee«

Dennoch konnten Beamte der Polizeiispektion Reutte im Zuge ihrer Ermittlungen zwei 19-Jährige aus dem Raum Reutte als Verursacher ausforschen, wie es in einer weiteren Meldung am nächsten Tag hieß. Nach derzeitigem Ermittlungsstand waren bis zu 15 Wahlplakate in den Gemeinden Reutte, Pflach und Breitenwang davon betroffen. Nachdem auch Zeichen und Schriftzüge nach dem Verbotsgesetz angebracht wurden, werden die Burschen neben dem Verdacht der Sachbeschädigung auch wegen dieser Normverfehlung an die Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt. Die Schadenshöhe ist derzeit noch nicht bekannt.

Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher der Tiroler Polizei, dass unter den Schmierereien auch Hakenkreuze waren, die in Österreich unter das Verbotsgesetz fallen. Als Grund hätten die Burschen Gesinnungs- und Auffassungsunterschiede zu dieser wahlwerbenden Partei angegeben, zudem sei es nach ihren eigenen Angaben eine »betrunkene dumme Idee« gewesen. Ob es sich bei der betroffenen Partei um die FPÖ handelte, wollte der Polizeisprecher nicht sagen.


(Titelbild: Auschwitz, CC BY-SA 2.0 flickr/lordferguson, Quelle: Presseaussendung der Polizei vom 12. September 2019 sowie vom 13. September 2019)


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert