Polizei fahndet wegen »Sieg Heil«-Rufen nach Zeugen

Wegen »Sieg Heil«-Rufen fahndet die Polizei öffentlich nach Zeugen, die sie zunächst weggeschickt hatte. Das Ermittlungsverfahren wurde erst eröffnet, nachdem Allgäu ⇏ rechtsaußen berichtete und ein Video der Tat veröffentlichte.

 

»Aufgrund der Berichterstattung auf der Internetplattform „Allgäu ⇏ rechtsaußen“ haben wir den Vorfall intern geprüft und ein Ermittlungsverfahren eröffnet.« Das schreibt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten am Mittwoch auf Anfrage.

Polizei schickt Zeugen weg

Vergangene Woche berichteten wir darüber, dass Ende Juli während einer Feier unter der König-Ludwig-Brücke in Kempten immer wieder »Sieg Heil»-Rufer ertönten. Wir veröffentlichten auch ein Video der Tat. Die lag damals bereits drei Wochen zurück, doch Zeugen wurden nicht vernommen. Stattdessen schickte die Polizei die Teilnehmer der Feier einfach weg, ohne Personalien aufzunehmen.

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Seit Dienstag fahndet die Polizei allerdings öffentlich nach Zeugen der Tat. Hinweise zum beschriebenen Vorfall erbitten die Ermittler unter der Mail pp sws.kempten.kpi[at]polizei.bayern.de oder der Rufnummer (0831) 9909-0, heißt es in einer Mitteilung der Polizei an die Presse. Ein Zeuge wurde bereits vernommen, weitere Vernehmungen stünden in »Bälde an«, erfahren wir von der Behörde. Auch die Videosequenz wird für die Ermittlungen herangezogen.

Später in der selben Nacht rissen »Sieg Heil«-Rufe Anwohner der Bodmanstraße aus dem Schlaf. Auch für diesen Vorfall ist die Polizei jetzt auf der Suche nach Zeugen.

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Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

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