Die Behörden konnten keine Täter zum Brandanschlag auf die ehemalige Gartenschänke in Memmingen ermitteln. Die Neonazikameradschaft Voice of Anger nutzt die Immobilie indes wieder intensiv als Clubhaus.
Zwei Jahre nach dem Brandanschlag auf die von Neonazis als Clubhaus genutzte ehemalige Gartenschänke der Kleingartenanlage in Buxach-Hart hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ohne Ergebnis eingestellt. Das teilte die Staatsanwaltschaft nun auf Anfrage mit.
Demnach konnten der oder die Täter nicht ermittelt werden. Im Rahmen der Ermittlungen »wurden viele Zeugen vernommen, vor allem auch diejenigen, die der „Linken Szene“ zuzuordnen sind«, erklärte Staatsanwalt Hörmann. Zudem hätte seine Behörde versucht, über einen Provider in Frankreich den Urheber eines Bekennerschreibens zu ermitteln. Doch das Rechtshilfeersuchen an die französischen Kollegen blieb »leider erfolglos«, so der Sprecher der Memminger Staatsanwaltschaft weiter. Ein konkreter Tatverdacht gegen eine bestimmte Person habe sich nicht ergeben.
Durch Brand und Wasserschaden komplett zerstört
In der Nacht auf den 25. April 2017 ist die ehemalige Gartenschänke in der Talstraße bei Memmingen laut damaliger Polizeimeldung »durch Brand und Wasserschaden komplett zerstört« worden. Der Sachschaden belief sich auf einen fünfstelligen Betrag, Personen wurden nicht verletzt.
Noch in der Nacht tauchte auf einer linken Plattform im Internet ein Bekennerschreiben auf. Dort hieß es, man habe in der fraglichen Nacht einen Brandsatz im Clubhaus der Neonazi-Kameradschaft Voice of Anger gelegt. Auch die Polizei geht von Brandstiftung aus. Damit hatte Voice of Anger nach nur wenig mehr als einem Jahr erneut ein Clubhaus verloren. Die Stadt Memmingen scheiterte mit dem Versuch, das Gebäude den Neonazis auf juristischem Wege zu entreißen.
Inzwischen ist die Immobilie wieder restauriert und wird von Voice of Anger für Veranstaltungen genutzt, wie sich in diesem Jahr mehrfach zeigte.