Vorarlberg, 5. März 2016. Heute vor drei Jahren absolvieren Anhänger von Combat 18 Schießtrainings und verlegen ein Konzert aus Thüringen nach Feldkirch in Vorarlberg.
Schießtrainings im Grenzgebiet Deutschland, Österreich, Schweiz haben bei B&H eine lange Tradition. Ehemalige Neonazis berichteten mehrfach darüber. Eine dieser Übungen fand am 5. März 2016 an einem Schießstand in Feldkirch in Vorarlberg statt. Das berichtet EXIF in einer umfangreichen Recherche zur Neustrukturierung von Combat 18 (C18).
Laut EXIF nahmen an dem Schießtraining in Feldkirch C18-Angehörige aus Österreich, der Schweiz, Ungarn und Deutschland teil. Danach habe in Feldkirch ein C18-Konzert stattgefunden, das ursprünglich als private »Geburtstagssause« in Thüringen angekündigt worden war, dann jedoch umorganisiert wurde. Neben der ungarischen C18-Band Indulat seien die Thüringer Bands Kommando S3 und Unbeliebte Jungs sowie ein Liedermacher vor einem Banner von Blood&Honour/Combat 18 Österreich aufgetreten.
»Kampftruppe Adolf Hitler« in Vorarlberg aktiv
Im österreichischen Vorarlberg existiert seit den 1990er Jahre eine umtriebige B&H/C18-Gruppe, die – auch aus geographischen Gründen – den süddeutschen und schweizerischen B&H-Szenen immer näher gestanden haben soll als Szenen in anderen österreichischen Regionen. Aus der Szene gibt es Hinweise darauf, dass womöglich große Geldsummen von C18 über Scheinfirmen in Vorarlberg gewaschen werden.
Diese selbsternannte »Kamptftruppe Adolf Hitler« versteht sich als harter Kern und bewaffneter Arm von Blood & Honour (B&H) – einer Organisation, die in Deutschland im Jahr 2000 verboten wurde. Doch trotz des Verbots machten viele der Aktivisten teilweise auch unter dem Namen Division 28 einfach weiter.
Blut, Ehre und der Nationalsozialistische Untergrund
Nach Erkenntnissen von ZDF-Heute gehören 20 Personen aus dem Umfeld des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zum deutschen Netzwerk des Blood and Honour. Darunter sollen sich auch mindestens fünf V-Leute befinden. Im September 1998 rechnete das LKA Thüringen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die später als NSU Morde, Anschläge und Bankraube begingen, »zum harten Kern der Blood-and-Honour-Bewegung« in Jena.
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