Wegen einer möglichen Einrichtung eines Ankerzentrums in Kempten hat die Neonazipartei Der Dritte Weg eigens Flugblätter hergestellt.

Neonazipartei hetzt in Kempten wegen möglichem Ankerzentrum

Kempten, 20. Januar 2019. Neonzipartei nutzt mögliche Einrichtung eines Ankerzentrums, um gegen Betroffene zu hetzen.

In einem Beitrag auf ihrem Internetauftritt erklärt die Neonazipartei Der Dritte Weg sie habe in Kempten Flugblätter verteilt »in denen auf die Gefahr hingewiesen wird, dass der Bund in Kempten ein Ankerzentrum eröffnen könnte.« Tatsächlich wurden die Pamphlete eigens für die Verwendung in Kempten gedruckt.

Wie auch bei den vorangegangenen Verteilaktionen, geht es in den rassistischen Flugblättern darum, die Bevölkerung gegen Geflüchtete aufzubringen. Die Betroffenen werden dabei mit abfälligen Begriffen bedacht und pauschal verunglimpft.

Leser melden, dass das Flugblatt zudem am 2. und 6. Februar in Kempten verteilt wurde.

Bedarf nicht absehbar

In einer Antwort auf eine Anfrage von Klaus Armstroff, dem Parteivorsitzenden von Der Dritte Weg, heißt es vom Jugend-, Schul- und Sozialreferat der Stadt Kempten zur etwaigen Einrichtung eines Ankerzentrums: »Derzeit ist weiterhin nicht konkret absehbar, in welchem Umfang Ersatzkapazitäten in Schwaben für die wegfallenden Plätze in Donauwörth bei einem gleichzeitigen Rückgang der Anzahl von Asylbewerbern, benötigt werden.« Das Schreiben der Stadt Kempten liegt Allgäu ⇏ rechtsaußen vor.

Demonstration gegen Ankerzentren in Kempten

Bereits am 22. September 2018 gab es in Kempten eine Demonstration mit dem Titel »Kein Ankerzentrum nirgendwo«. Doch dabei wurde nicht gegen die in solchen Zentren untergebrachten gehetzt.

Im Gegenteil erklärten die Organisatoren damals in einem Aufruf: »Spätestens jetzt wird es Zeit aufzustehen. Gegen die Entrechtung von Geflüchteten. Gegen Lagerunterbringung und rechte Hetze. Für eine Welt in der unabhängig von der Herkunft ein gutes Leben für alle möglich ist.« Unter diesem Motto zogen laut Polizei 250 Menschen durch die Kemptener Innenstadt.


Hilfe: Du hast selbst einen Übergriff erlebt?

Dann kannst du Hilfe bei B.U.D. Bayern bekommen. Das ist eine unabhängige Beratungsstelle für Betroffene von rechten, rassistischen und antisemitischen Übergriffen.

Zeug_innen können sich an B.U.D. Bayern wenden, dann wird der Vorfall registriert und Betroffenen geholfen – wenn sie das wollen.

Wenn du in Baden-Württemberg bist, ist dieLeuchtlinie für dich da.

Eltern, Angehörige und Freunde von Jugendlichen, die sich rechts orientieren, können Hilfe bei der Elternberatung bekommen.

Und wenn du selbst etwas gegen Rechts unternehmen willst, steht dir die Mobile Beratung zur Seite.

Ein Gedanke zu „Neonazipartei hetzt in Kempten wegen möglichem Ankerzentrum“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert