Am Samstag kamen Neonazis aus ganz Europa zu einem Hammerskin-Konzert in Thüringen zusammen. Auf der Bühne: Rechtsrocker aus dem Allgäu.
Ein Joe Rowan Memorial-Konzert veranstalteten Neonazis am 20. Oktober 2018 in Kirchheim bei Erfurt. Die Teilnehmer sind aus dem ganzen Bundesgebiet nach Thüringen gereist. Darunter waren nach Informationen der Landtagsabgeordneten Katharina König-Preuss auch Neonazis aus den Niederlanden. Der genaue Ort der Veranstaltung war zunächst unbekannt, auf dem szeneintern verteilten Flugblatt hieß es nur »Mitteldeutschland«.
Zu Ehren der toten Neonazi-Ikone Joe Rowan reiste gemäß Ankündigung die Band Blackout aus dem Vereinigten Königreich an. Aus Nordrhein-Westfalen ließen sich Sleipnir und Smart Violence engagieren. Dazu kamen Kommando Skin aus Baden-Württemberg und Kodex Frei. Der bayerische Verfassungsschutz ordnet Kodex Frei dem »Raum Kempten« zu.
Allerdings gerät aktuell ein Tätowierer aus dem Raum Illertissen unter Druck, nachdem dessen Umfeld von seinem Engagement in den Rechtsrock-Bands Kodex Frei und Act of Violence erfuhr. Das flog auf, nachdem Allgäu ⇏ rechtsaußen über die Beteiligung eines Bandkameraden an einer hippen Eventlocation in einer ehemaligen Kirche in Illertissen berichtete.
Bands produzieren Platten im Allgäu
Joe Rowan, für den das Konzert in Thüringen offenbar ein »Gedenken« sein sollte, war der Sänger der US-amerikanischen Rechtsrock-Band Nordic Thunder und Mitglied der Hammerskins. Er starb am 1. Oktober 1994 bei einer Schießerei im Anschluss an ein Konzert. In der internationalen Neonazi-Szene wird Rowan seither als Märtyrer verehrt.
Abgesehen von Blackout aus Wales ließen alle an dem Konzert in Thüringen beteiligten Bands bereits Platten bei Oldschool Records im Allgäu produzieren. Dessen Betreiber gilt als Führungsfigur der Skinheadkameradschaft Voice of Anger, die im Allgäu Konzerte mit Bands aus dem Milieu der Hammerskins und Blood&Honour organisiert.
Ein Gedanke zu „Allgäuer Neonazis auf konspirativem »Gedenkkonzert«“