Im ersten Jahr seiner Amtszeit nahm der Vizechef der AfD im Bundestag an nur 20 von 36 namentlichen Abstimmungen teil. Wie sich jetzt herausstellte, ist er wohl doch kein »Abstimmungsmuffel«. Felser sagt, er sei krank gewesen.
Zunächst berichtete die Allgäuer Zeitung am Samstag, dem 20. Oktober, unter Berufung auf eine Liste mit »Abstimmungs-Schwänzern«, Medienberichte und die Plattform Abgeordnetenwatch über die Abwesenheitsquote des Kemptener AfD-Politikers.
Der Vizechef der AfD-Bundestagsfraktion kommt demnach auf eine Abwesenheitsquote von 44,4 Prozent, seine Partei insgesamt immerhin auf 9,2 Prozent. Nach der Sommerpause habe sich die Anwesenheitsstatistik des Oberallgäuer Rechtsaußenpolitikers aber gebessert.
Die AfD-Fraktion und Felser hätte eine Anfrage der Allgäuer bis Redaktionsschluss nicht beantwortet, hieß es damals. Das ist, wie die Zeitung nun berichtigt, falsch. Eine Antwort habe vorgelegen, sei aber versehentlich nicht beachtet worden.
Der Zeitung teilte Felser demnach mit: »Ich selbst war im fraglichen Zeitraum acht Wochen wegen eines Klinikaufenthaltes krankgeschrieben.« Es habe in dem Zeitraum seiner krankheitsbedingten Abwesenheit 18 namentliche Abstimmungen gegeben. Deshalb dürfe er nicht – wie in dem die Allgäuer weiter berichtete – auf einer »Liste mit Abstimmungsschwänzern« genannt und als einer der »14 größten Abstimmungsmuffel« bezeichnet werden.
»Nähe zum radikal rechten Spektrum«
Vor kurzem nannte das Erste Peter Felser in einer Liste von AfD-Funktionären »mit deutlicher Nähe zum radikal rechten Spektrum«. In der Dokumentation Die Story im Ersten: Am rechten Rand beschäftigt sich die ARD mit der Frage, welche Gruppen und Einstellungen hinter der Fassade der AfD stehen.
Auch Jirka B. findet dort Erwähnung. B. war Mitglied militanter und verbotener Neonaziorganisationen, arbeitete später für Peter Felser in Kempten und wechselte dann zur Thüringer AfD unter Björn Höcke.