AfD bei Katholischen »unerwünscht«

Das Engagement als Direktkandidat der AfD zur Landtagswahl macht Wilhelm Vachenauer »als Referent unerwünscht und inakzeptabel« für katholische Institutionen in Kempten.

Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) sieht sich gezwungen, einen Referenten wegen dessen Engagements für die AfD auszuladen. Am 19. April sollte der ehemalige ödp-Politiker Wilhelm Vachenauer für die KAB in Kempten einen Vortrag zur Stadtgeschichte halten.

»Leider haben Sie sich selbst, durch Ihr derzeitiges Engagement innerhalb der AfD, GRUNDSÄTZLICH für uns als Referent unerwünscht und inakzeptabel gemacht«, begründeten die Verantwortlichen der Katholischen Stadtpfarrei St. Ulrich, der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Kempten-Oberallgäu und der örtlichen KAB den Schritt am Montag in einer Mail an den pensionierten Berufsschullehrer.

Ideologie der AfD entgegen christlichem und sozialem Verständnis

Weiter heißt es in dem Ausladungsshreiben: »Die Ideologie der AfD, insbesondere auch die öffentlichen Äußerungen der Leitungsmitglieder und einzelnen Landesvorsitzenden,« seien »unvereinbar und widersprüchlich« zu deren christlichen und sozialen Verständnis.

Wilhelm Vachenauer hatte sich am 15. Februar auf der Mitgliederversammlung des AfD-Kreisverbandes Kempten-Lindau-Oberallgäu im Gasthof Adler in Weitnau zum Direktkandidaten für die Landtagswahl aufstellen lassen.


(Titelbild: St.-Ulrichs-Brunnen bei der gleichnamigen Kirche in Kempten, © Hilarmont (Kempten), CC BY-SA 3.0 de)


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8 Gedanken zu „AfD bei Katholischen »unerwünscht«“

  1. Verhalten und Erklärungen der Verantwortlichen von KAB und KEB sind klarer Verfassungsbruch und sollten sofort zur Anzeige gebracht werden!
    Art. 3 GG (… Diskriminierungsverbote)
    (3) Niemand darf wegen … seiner politischen Anschauungen benachteiligt … werden.
    Art. 1 (3) … binden … als unmittelbar geltendes Recht.
    Leben diese Leute auf dem Mond?

    1. Sie legen hier das Grundgesetz doch etwas zu weit aus.

      Nach Ihrer Lesart müsste man ableiten, dass daher jede Räumlichkeit jederzeit nach Gutdünken eines jeden Referenten für Vorträge jedweder Art in Beschlag genommen werden können müsste. Dann haben Sie sicher nichts gegen einen Vortrag von Allgäu rechtsaußen in Ihrem Wohnzimmer? 😉

      1. 1.) Ich lege nicht das GG aus sondern zitiere es.
        2.) Sie können nicht klar denken: der Referent wurde nicht etwa wg. seines Vortrages, sondern seiner Zugehörigkeit zur AfD ausgeladen; das ist der eigentliche Skandal. Analoge Situationen habe ich hautnah in der seligen DDR erlebt, und glauben Sie mir, ich sehe die jetzige Entwicklung mit großer Sorge.
        Gerade die Kirche, die in der DDR unterdrückt wurde, hätte allen Grund, sich mit Unterdrückten zu solidarisieren; statt dessen stellt sie sich auf die Seite der Unterdrücker, Ausgrenzer, Diffamierer. Wie erbärmlich…
        3.) Für eine faire und offen Auseinandersetzung bin ich immer zuhaben. Ich biete die Fortsetzung des Diskurses zwar nicht in meinem Wohnzimmer, aber in meiner ca. 80 Personen fassenden Garage an.

    2. Herr Lehmann,

      wir wissen mit unserer Zeit auch besseres anzufangen als uns hier von Ihnen beleidigen zu lassen. Deshalb ist diese Diskussion beendet und ihr entsprechender Beitrag wird nicht freigegeben.

    1. Wenn wir einen Nachts eingegangenen Beitrag nicht morgens bereits freigeschaltet haben, liegt das sicher nicht an der von Ihnen befürchteten Zensur. Wir haben besseres zu tun, als rund um die Uhr unsere Kommentarspalte zu überwachen.

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